Russischer Frühling

Freitag, 6. März 2015

OSZE auf Flughafen beschossen

Eigentlich soll die OSZE-Mission im Donbass die Einhaltung des Waffenstillstands überwachen. Doch nun wurden Beobachter selbst Opfer eines Feuerüberfalls, der allerdings ohne Verluste ablief.

Auf Order des Verteidigungsministers der nicht anerkannten Donezker Volksrepublik, Generalmajor Kononov, eskortierte Oberstleutnant Tolstych, Kommandeur des Mechanisierten Bataillons Somali, eine Gruppe von OSZE-Mitarbeitern zum Neuen Terminal auf dem Gelände des Donezker Flughafens. Dort wurde die Gruppe seitens der ukrainischen Streitkräfte von Panzern und Granatwerfern beschossen.

Video - Bericht Michail Tolstych (engl. Untertitel)
https://www.youtube.com/watch?v=lLPDv432Ssg

Donnerstag, 5. März 2015

Freier Journalismus

Der britische Journalist Graham Phillips, der im Donbass häufig von der vordersten Front berichtet hat und dort auch eine Verwundung erlitt, wurde bei seiner Ankunft auf dem Londoner Flughafen Heathrow festgenommen und vier Stunden lang wegen seiner Arbeit im Donbass verhört.

graham

»Britische Grenzbeamte hielten mich in Heathrow fest und befragten mich über meine Arbeit im Neurussland«, schrieb Phillips auf seiner Seite im sozialen Netzwerk VKontakte.

Zuvor hatte das britische Außenministerium ein Schreiben an den Journalisten gesendet, in dem ihm dringend empfohlen wurde, den Donbass zu verlassen. Als Reaktion schrieb Phillips zurück, dass er stolz auf sein Land sei, er aber Scham über die britischen Position in Bezug auf die Ereignisse in der Region empfinde.

Grubenunglück in der DVR

EDIT: Nach Angaben der Bergbauinspektion Donezk und der Grubenleitung sind bei der gestrigen Gasexplosion 32 Bergleute ums Leben gekommen. Ein Bergmann wird noch vermisst. Weitere wurden zum Teil schwer verletzt.

In der Kohlegrube Zasyadko in der nicht anerkannten Donezker Volksrepublik gab es eine Gasexplosion. Die Angaben über die Auswirkungen sind sehr unterschiedlich. Das Parlament in Kiew sprach zuerst von 32 Toten, übernahm dann aber die Angabe der ukrainischen Gewerkschaft, die von einem Toten ausgeht.

Vladimir Tsymbalenko, Leiter der Donezker Bergbauinspektion, geht hingegen von etwa 30 Toten aus. »Nach vorläufigen Angaben kamen mehr als 30 Bergleute ums Leben«, so Tsymbalenko. »Wegen des Giftgases können die Rettungskräfte nicht zu den Eingeschlossenen vordringen.« Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich 207 Bergleute in der Grube.

Ich hoffe, dass so viele ›Shachtery‹ wie möglich das Tageslicht wiedersehen werden. Der Herr schütze euch, Freunde, und gebe euren Angehörigen Kraft!

Dienstag, 3. März 2015

Reparaturdienst 24/7

»Aus zwei oder drei beschädigten Fahrzeugen setzen wir ein funktionstüchtiges zusammen«, sagt zufrieden der Mechaniker Evgeniy von der Instandsetzungseinheit der pro-russischen Brigade Prizrak. Die Werkstatt arbeitet rund um die Uhr, sieben Tage die Woche.

Schwere Waffen gibt es nicht im Supermarkt, hört man immer wieder in den einschlägigen Polit-Talks von Kennern und Nicht-Kennern. Nein, in der Tat nicht. Doch die Kampfplätze im Donbass geben ausreichend Bestand- und Ersatzteile her, um die Ausstattung der neurussischen Milizen mit schweren Waffen nach und nach kräftig zu verbessern.

Video - Instandsetzung (englisch untertitelt)
https://www.youtube.com/watch?v=aaOLcwvrRA8

Debalcevo

Unmittelbar nach der Zerschlagung und Vertreibung von versprengten Einheiten der ukrainischen Streitkräfte (VSU) begann in der Region Debalcevo mit der Wiederherstellung der lebensnotwendigen Versorgungssysteme und der Verteilung von humanitären Gütern. Nun geht es an den Wiederaufbau der stark zerstörten Region.

Unter der Regie des Leiters der Administration von Debalcevo, Aleksandr Afendikov, beginnt die Instandsetzung eines Kindergartens in Debalcevo durch die Donezker Miliz.

Video - Bericht des Senders Life News vor Ort
https://www.youtube.com/watch?v=Fcg49Wd_F48

Montag, 2. März 2015

Dumm gelaufen

Beim Versuch der Zerstörung eines Denkmals für im 2. Weltkrieg gefallene Soldaten der Roten Armee in Shirokino bei Mariupol durch das ukrainische Nazi-Regiment Asow kamen ein Bataillionskommandeur und sein Fahrer ums Leben.

Da drängen sich mir zwei Fragen auf:

1. Ist mit dem 'Bataillonskommadeur' der oberste Asow-Führer Biletskiy höchstselbst gemeint?

2. Wenn das keine Nazis sind, weshalb schänden sie ein Denkmal für die Kämpfer gegen die Nazis?

PS - Nicht nur dumm gelaufen, sondern strunzblöd. Nachdem das Denkmal nicht durch Beschuss zerstört werden konnte, wollte man es mit dem PKW demolieren ... Unfassbar.

https://www.youtube.com/watch?v=vfmHJyA6DaE

Über die Waffenruhe

Heute gibt es wieder einen kurzen Bericht über die militärische Lage im Donbass. Insgesamt gesehen hält der Waffenstillstand, abgesehen von kleineren infanteristischen Kampfhandlungen in den nachstehend dargestellten Bereichen. Die Situation der Bevölkerung in den Regionen Donezk und Lugansk hat sich verbessert, es werden wichtige Maßnahmen zur Wiederherstellung der teilweise restlos zerstörten Infrastruktur durchgeführt. Die neurussischen Streitkräfte (VSN) haben ihre schweren Waffen hinter die festgelegten Linien zurückgezogen, die VSU ist noch dabei. Es wird aber seitens der VSN eine Zusammenballung von gegnerischen gepanzerten Einheiten im Raum Dokuchaevsk und in Mariupol gemeldet.

Die Schwerpunktabschnitte im Einzelnen:

1 - Bakhmutska-Trasse
Kleinere Kampfhandlungen ereigneten sich an der sogenannten Bakhmutska-Trasse, also der Verbindungsstraße zwischen Lugansk und Lisichansk. Umkämpft sind insbesondere die befestigten Kontrollposten Nr. 29 und Nr. 31.

2 - Raum Svetlodarsk
Auch südlich von Svetlodarsk nahe Debalcevo gibt es Aufklärungsgefechte zwischen den Linien, die mit leichten Waffen ausgetragen werden.

3 - Raum Donezk
Gefechte gibt es weiterhin nordwestlich von Donezk in der Nähe des Flughafens. Von Avdeyevka aus feuerte die ukrainische Armee (VSU) mit Granatwerfern auf die Ortschaft Spartak, Infanteriekämpfe gab es im Nordwesten des Flughafens und bei der Siedlung Peski.

4 - Raum Mariupol
Zuletzt sind die Kampfhandlungen um die Ortschaft Shirokino am Asowschen Meer östlich von Mariupol erwähnenswert. Hier versuchen Freiwilligenbataillone, inklusive des berüchtigten Asow-Regiments, weiterhin erfolglos, die Ortschaft unter ihre Kontrolle zu bringen.

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Die Ziffern auf der Karte stimmen mit denen der Erläuterungen überein.

Sonntag, 1. März 2015

Gesichter des Donbass

Der wohl mit Abstand älteste Milizsoldat der neurussischen Armee (VSN): Weltkriegsveteran Vladimir Dubode. Der hoch dekorierte 91-Jährige erklärte, seine Heimat, den Donbass, nötigenfalls mit dem eigenen Leben verteidigen zu wollen.

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Gott schütze dich, Väterchen!

Nicht-Nazis

Unter dem nachstehenden Logo haben sich rechtsextreme Gruppen der Ukraine zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Zuvor wurde bereits seitens des Kommandeurs des berüchtigten Regiments Asow (Rechter Sektor), Andriy Biletskiy, angekündigt, die ultranationalistischen Bataillone, 17 an der Zahl, unter einem gemeinsamen ›Generalstab‹ zusammenzufassen. Biletskiy ist Angehöriger der Rada, während der Wahl wurde er vom ›Block Poroschenko‹ und der ›Volksfront‹ (Jazenjuk) unterstützt. 2014 bekam er den Rang eines Oberstleutnants verliehen. Er saß von 2011 bis 2014 wegen des Verdachts auf versuchten Mord im Gefängnis, ohne dass es zu einer Verurteilung kam. Politische Beobachter bezeichnen ihn als Neonazi und als rechtsextrem.

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Das Logo zeigt den deutschen Wehrmachtsadler, wobei das Hakenkreuz durch die Buchstaben U und N ersetzt wurde, die optisch aber dem NS-Symbol ähneln. UN steht für ›Ukrainskiy Nastup‹ (Ukrainische Offensive).

Hier weitere Indizien für das angebliche Nichtvorhandensein von Faschisten in der Ukraine:

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Der erhobene Zeigefinger ist übrigens eine beliebte Geste der Terrormilizionäre des ›Islamischen Staates‹.

Humor ist, wenn ...

Die maschinellen Übersetzungen von russischen und ukrainischen Namen sind manchmal wirklich erheiternd. Da wird aus Petro Poroschenko ›Peter Schießpulver‹ oder ›gunpowder Pete‹, aus Aleksey Moskovoy ›Aleksey Gehirn‹ oder ›Alex brainstorming‹, aus Aleksandr Bednov ›der Aleksander der Armen‹, aus Pavel Dremov ›Paul macht ein Nickerchen‹ und aus Igor Strelkov ›der kleine Igor‹ oder ›Igor Feuerwaffe‹.

Die A-Karte hat - verdientermaßen! - ›Feldmarschall‹ Grishin gezogen, besser bekannt unter seinem Kampfnamen Semen Semenschenko. ›Samen Saatgut‹ geht ja noch. Aber ›Sperma Spermaschenkel‹ war dann doch zu hart, um nicht laut lachen zu müssen.

Nun ja, ein wenig Spaß muss auch mal sein. Was die neuen netten Freunde des Westens angeht, finde ich sie weit weniger erheiternd. Eine Kostprobe:

vadim
Dt.: Ruhm der Ukraine! Tod den Putinanhängern

1. Maulender Autor
2. Kasinogespräche
3. Zeitgeschehen
4. Nazis gegen rechts
Akte Bundeswehr
Akte Unsinn
Akte Weltordnung
Elsa fragt den Soldaten
Russischer Frühling
Sirkos Staniza
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