Donnerstag, 11. Juni 2015

Na dann.

Eduard Leonov, ehemaliger ukrainischer Rada-Abgeordneter für die rechtsextreme Partei ›Svoboda‹, zeigt sich unzufrieden mit der Unterstützung seines Landes durch dessen westliche Partner. Statt der Ukrainer sollten seines Erachtens die Soldaten jener Länder an der Front im Donbass kämpfen, die der Ukraine ihre territoriale Integrität garantieren.

Gegenüber dem TV-Sender ›112 Ukraina‹ äußerte Leonov: »Die Beihilfe der Weltgemeinschaft ist nur sehr gering im Vergleich zu dem, was sie der Ukraine schuldet. Damit an der Front keine ukrainischen Männer mehr sterben, sollen die Streitkräfte der Länder, die unsere Sicherheit garantieren, deren Stelle einnehmen.«

Leonov zufolge schützt und verteidigt die Ukraine ganz Europa, das aber seinem Land dabei zu wenig hilft.

Slavyansk, April 2014

Man muss die Gespräche der Menschen auf dem verlinkten Video nicht verstehen. Und über die Banane für US-Präsident Obama mag sich der ›Gutbürger‹ (in meinen Augen das Gegenstück zum ›Wutbürger‹) anderswo erregen. Immerhin schien der edle Spender zu wissen, wer für den Putsch in Kiew wesentlich mitverantwortlich ist. Nein, es geht um das, was man sieht. Das Video, aufgenommen vom britischen Journalisten Graham Phillips, zeigt friedlich versammelte Menschen vor einer Barrikade in der pro-russischen Hochburg Slavyansk. Lediglich einige wenige martialisch wirkende, aber unbewaffnete Männer sichern die Sperre, indem sie Ausschau halten.

https://www.youtube.com/watch?v=ZFEz7MMZ96A

Die Versammelten zeigen keinerlei Aggressionen. Sie trinken, essen, reden mit einander. Sie scherzen und lachen. Es ging bei ihren Aktivitäten um Autonomie, noch nicht um Sezession. Wenige Tage später rollen die ersten Schützenpanzer der ukrainischen Armee an. Zivilisten, wie diese im Video, stemmen sich gegen die Panzerfahrzeuge und fordern sie zur Rückkehr in den Westen auf. Einige der Soldaten laufen über. Sie bringen sechs Panzerwagen mit. Die ersten der Miliz.

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Foto: Schlägertrupp des ›Rechten Sektors‹

Kaum einer dieser Menschen hätte es damals für möglich gehalten, dass die neuen Kiewer Machthaber mit aller militärischen Härte über die Ostukraine herfallen. Mit Jagdbombern, Panzern, Artillerie und Raketenwerfern. Mit regulären Truppen, einer nationalistischen Nationalgarde und Nazi-Bataillonen.

Erst mit dem Anrücken der Kiewer Streitmacht werden die Barrikaden von den Selbstschutzmilizen besetzt. Zuvor sah man auf unzähligen Fotos und in unzähligen Videos häufig Bewaffnete und Unbewaffnete Seite an Seite, wobei die Unbewaffneten meist überwogen.

Die Milizen waren anfangs weder personell noch materiell auf einen Krieg vorbereitet. Ihre Hauptaufgabe sahen die Kämpfer in der Abwehr prügelnder Horden, vor allem des offen faschistischen ›Rechten Sektors‹, deren brutales Wirken sie auf Maidan teilweise selbst miterlebt hatten. In der Bekämpfung von Provokationen dieser Kräfte. Mit dem wenig später erfolgten Massaker von Odessa steigerte sich die Bereitschaft zur bewaffneten Abwehr. Doch man ging von einer Wiederholung des Krim-Szenarios aus, wo die Anwesenheit von Bewaffneten einen blutigen Bürgerkrieg verhinderte.

So begann es. Mit dem Protest gegen den Umsturz in Kiew, mit der Verteidigungsbereitschaft gegen Nazis und ultranationale Kräfte sowie deren mögliche Provokationen und Übergriffe. Mit friedlichen Zusammenkünften. Dann begann das Bombardement. Um Slavyansk mit seinen kaum mehr als 1.000 leichtbewaffneten Verteidigern schloss sich ein schwer gepanzerter und bewaffneter Ring aus 15.000 Soldaten und Freischärlern der neuen Kiewer Regierung. Deren erster Schuss löste letztlich den offenen Krieg aus.

Valkirya

Marina, Rufzeichen ›Valkirya‹, ist Leutnant und kommandiert eine Batterie der hauptsächlich aus Bergleuten bestehenden neurussischen Artilleriebrigade ›Kalmius‹. In einem Interview spricht sie über Feigheit und Flucht.

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Foto: Tapfer und entschlossen - Marina

Für die Russischsprachigen: das Interview
https://www.youtube.com/watch?v=XpUD1nSo-hQ

Ihr Statement: »Männer, die aus dem Donbass fliehen und nicht für ihre Heimat kämpfen wollen, sollen sich einen Rock anziehen.«

So funktioniert Emanzipation im Donbass!

Das Dorf Sokolniki

Das nachstehende Video zeigt, was nach dem Beschuss mit schweren Waffen durch das berüchtigte pro-amerikanische Bataillon ›Aydar‹ und Einheiten des ukrainischen ›Rechten Sektors‹ vom Dorf Sokolniki in der nicht anerkannten Lugansker Volksrepublik übrig geblieben ist.

https://www.youtube.com/watch?v=o3ZZu-RojCk

Freiwillige der neurussischen Kosakeneinheit ›Shaman‹ verteidigen die Trümmerstätte. Wegen der Heckenschützen ist für sie die Lage gefährlich. Mehr noch für die wenigen zurückgebliebenen Zivilisten.

Auch dieser schwere Verstoß gegen die Waffenstillstandsvereinbarungen wird ungeahndet bleiben. Der politische Westen wird den ukrainischen Machthabern nicht mal mit dem erhobenen Zeigefinger drohen. Stattdessen wird man lieber neue Sanktionen gegen Russland erwägen. Weil die Kosaken zurückschießen.

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