Russischer Frühling

Donnerstag, 11. Juni 2015

Das Dorf Sokolniki

Das nachstehende Video zeigt, was nach dem Beschuss mit schweren Waffen durch das berüchtigte pro-amerikanische Bataillon ›Aydar‹ und Einheiten des ukrainischen ›Rechten Sektors‹ vom Dorf Sokolniki in der nicht anerkannten Lugansker Volksrepublik übrig geblieben ist.

https://www.youtube.com/watch?v=o3ZZu-RojCk

Freiwillige der neurussischen Kosakeneinheit ›Shaman‹ verteidigen die Trümmerstätte. Wegen der Heckenschützen ist für sie die Lage gefährlich. Mehr noch für die wenigen zurückgebliebenen Zivilisten.

Auch dieser schwere Verstoß gegen die Waffenstillstandsvereinbarungen wird ungeahndet bleiben. Der politische Westen wird den ukrainischen Machthabern nicht mal mit dem erhobenen Zeigefinger drohen. Stattdessen wird man lieber neue Sanktionen gegen Russland erwägen. Weil die Kosaken zurückschießen.

Dienstag, 9. Juni 2015

Lage an der Lugansker Nordfront

Ukrainische Militäreinheiten und Freiwilligenbataillone verstärken derzeit den Beschuss von Dörfern der nicht anerkannten Lugansker Volksrepublik. Eingesetzt werden schwere Geschütze und Granatwerfer. Unter besonders heftigem Beschuss liegt die kleine Ortschaft Sokolniki, die von einer Freiwilligeneinheit der Kosaken geschützt wird. Darunter sind zwei Frauen. Momentan können sie die Verteidigung des Ortes sicherstellen.

Die Zufahrtsstraßen sind vermint. Das Fahrzeug eines TV-Senders büßte zwei Reifen ein. Die Kosaken kamen zu Hilfe. Sie sagten, der Beschuss erfolgt von allen Seiten, vorrangig durch Nazi-Bataillone und ausländische Söldner, während die regulären Soldaten nicht beteiligt sind.

»Wir kämpfen mit Schützenwaffen gegen Panzerfahrzeuge«, sagte eine der beiden Kosakinnen. »Und es werden immer mehr.« Mehr als dreihundert Einwohner haben die Ortschaft verlassen. Sie konnten nichts mitnehmen und retteten ihr bloßes Leben. Eine Rentnerin namens Tatjana, die vor kurzem einen Schlaganfall erlitten hatte, blieb bei Nachbarn zurück. Ihr Haus brach unter dem Beschuss zusammen.

Sonntag, 7. Juni 2015

Der Wert eines Lebens

Die Hinterbliebenen eines im Donbass gefallenen ukrainischen Luftlandesoldaten, Ehefrau und Tochter, haben von der zuständigen Regionalverwaltung in Vinniza eine Entschädigung erhalten. Die Witwe hält sie in der Hand. Ja, in der Tat, die milde Gabe der Verwaltung besteht aus diesem weiß-bunten Etwas.

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Erschreckend.

Donnerstag, 4. Juni 2015

Freunde unter sich

Nun wächst zusammen, was zusammengehört!

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Foto: US-Ausbilder drillen ukrainische Nationalgardisten

Ob diese äußerst wichtige Ausbildungsmaßnahme ›Strampelnder Käfer in Rückenlage‹ oder ›Effizientes Flatulieren in Feindesrichtung‹ heißt, weiß ich nicht. Aber ich weiß, woran mich dieses Foto erinnert, was nicht zuletzt an den wutverzerrten Gesichtern der Ausbilder liegt.

https://www.youtube.com/watch?v=71Lft6EQh-Y
(mit Untertiteln für Fans der französischen Sprache)

Hoffentlich löst das keine Kündigungswelle bei der ukrainischen Nationalgarde aus. Helden wollen verwöhnt werden. Also dann, viel Spaß noch beim Strampeln, besonders für die Jungs von ›Asow‹.

Zur Lage im Donbass

In den vergangenen Tagen ist die Lage im Kriegsgebiet weiter deutlich eskaliert. Von der Einhaltung der Minsker Vereinbarungen ist die augenblickliche Situation weit entfernt. Es gab täglich Beschuss der Städte Donezk und Gorlovka sowie weiterer Ortschaften mit Panzern, Artillerie, Granatwerfern und Mehrfachgeschosswerfern ›Grad‹ durch die ukrainischen Truppen (VSU). Die neurussische Armee (VSN) erwidert das Feuer. Die OSZE scheint allerdings die ukrainischen schweren Waffen geflissentlich zu übersehen.

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So sehen die Menschen im Donbass die OSZE

Aktive Gefechte gibt es derzeit besonders um den Donezker Vorort Marinka. Die Donezker Truppen konnten tief in die Ortschaft eindringen. Durch schweres Artilleriefeuer wurden auf der Donezker Seite mehr als hundert Zivilisten und Milizsoldaten getötet oder verwundet.

Militärische Lage in der Donezker VR

Donezk lag erneut unter Feuer aus Geschützen, Panzern, Granatwerfern und Flak-Systemen. Besonders betroffen waren der Petrovski-Bezirk, der Kirovski-Bezirk, der Flughafen, das Einkaufszentrum ›Metro‹ und die Reitanlage ›Equicentre‹. Auch Gorlovka und Enakievo wurden beschossen, u.a. mit Grad-Raketen. In Enakievo starben ein Mann und eine Frau. Weiteres Feuer gab aus Svetlodarsk auf Debalcevo und Lozovoe.

Die Operation der VSN in Marinka verfolgt das Ziel, die dort befindlichen Zivilisten zu evakuieren. Beteiligt sind die Brigaden Oplot und Vostok sowie die Internationale Brigade Pyatnaschka. Die Gefechte halten derzeit mit großer Härte an.

Die gesamte Liste der beschossenen Orte im Donezker Frontbereich: Donezk, Gorlovka, Enakievo, Dokuchaevsk, Kurganka, Veseloe, Shirokino, Lozovoe, Spartak, Novaya Marevka, Shelesnya Balka, Elenovka, Signalnoe, Sahanka.

Militärische Lage in der Lugansker VR

Beim Mörserbeschuss eines zivilen PKW durch das ukrainische Extremisten-Bataillon ›Aydar‹ starben zwei Menschen. Gekämpft wird aktuell bei Krimskoe und Sokolniki, um den Blokpost Nr. 29 und die Höhe 175,9. Der Stab der Miliz in Lugansk meldet einen Toten, zwölf Verwundete und einen Panzer als Verluste, die VSU verlor zehn Tote, um die 50 Verwundete, einen Panzer und zwei Schützenpanzer.

Weitere Gefechte gibt es bei Troizkoe und Popasnaya. Die Stellungen der VSN an der Bakhmutska-Trasse liegen unter Dauerbeschuss. Der 29. und der 37. Blokpost sind komplett zerstört. Die Lugansker Truppen kontrollieren die Ortschaft Novotoshkovskoe und kreisen die Höhe 175,9 ein.

Häufige Kämpfe ereignen sich auch nahe Kryakovkoe. Der Fluss Severskiy Donez bildet die Frontlinie. Von der VSU beschossen wurden die Siedlungen Schastye, Bolotennoe, Sizoe, Sheltoe und Veselaya Gora. Es gab Tote und Verwundete unter den Zivilisten und Milizsoldaten.

Mittwoch, 3. Juni 2015

Kampf um Donezk

Nach tagelangen Gefechten am westlichen Stadtrand von Donezk ist den neurussischen Streitkräften (VSN) mit der Übernahme der vollständigen Kontrolle über den Vorort Marinka ein taktischer Sieg gelungen.

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Lagekarte - Ausschnitt

Bislang verlief die Frontlinie mitten durch den Ort. Nach vergeblichen Versuchen der ukrainischen Truppen (VSU), mit gepanzerten Kräften nach Donezk vorzudringen, fand nun eine erfolgreiche Gegenoperation der Verteidiger statt.

Dienstag, 2. Juni 2015

Transnistrien III

Am Montag teilte Nina Shtanski, Außenministerin der Republik Pridnestrowye (Transnistrien) mit, dass die Kiewer Regierung an der Grenze zu der nicht anerkannten Republik Truppen und Waffen stationiert. Zur Unterbringung der Soldaten werden Feldlager errichtet. »Diese Maßnahmen beunruhigen die Bevölkerung und lösen Besorgnis aus«, so die Außenministerin.

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Foto: Außenministerin Nina Shtanski

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Foto: Ein ukrainischer Oberstleutnant inspiziert die Grenzanlagen

Die Blockade der kleinen Republik durch die Ukraine ließ deren Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent einbrechen. Allein im Mai 2015 sank das Exportvolumen um 45 Prozent. »Dies wirkt sich auf alle Bewohner aus«, stellt Shtanski fest.

Montag, 1. Juni 2015

Transnistrien II

Zurück nach Osteuropa. Zurück zum Krieg im Donbass und den Zuständen in der Ukraine. Dass die Regierung des ukrainischen Präsidenten Poroschenko ein wenig an eine Mischung aus White House und Fremdenlegion erinnert, mutet verwunderlich genug an. Doch nun hat Poroschenko endgültig den Bock zum Gärtner gemacht. Oder korrekt: den georgischen Ex-Präsidenten und Promi-Exilanten Micheil Saakaschwili zum Gouverneur von Odessa. Dafür gab der Georgier eigens seine frühere Staatsbürgerschaft ab - was ihm von der dortigen Regierung heftige Kritik einbrachte. Verständlich.

Ausgerechnet Micheil Saakaschwili! Werfen wir einen kurzen Blick auf seine schillernde Persönlichkeit, deren Amtssitz als georgischer Präsident (2004 bis 2013) mehrere hundert Millionen Euro verschlungen hat. Im Grunde genommen sind wir wieder bei ›guten‹ und ›bösen‹ Diktaturen - wobei die pro-westlichen immer die ›Guten‹ sind. In seinem Herkunftsland Georgien wird Saakaschwili indes mit Haftbefehl gesucht. Zu den Vorwürfen gehören vor allem Amtsmissbrauch, Bestechlichkeit und Veruntreuung, aber vermutet werden auch Anstiftung zu Mord und Folter.

Während der Massenproteste gegen ihn in Tiflis 2007 verhängte Saakaschwili sogar den Ausnahmezustand. Er ließ die friedfertigen Demonstranten, die ihm Versagen im Kampf gegen Armut und Korruption sowie autoritäres Regieren vorwarfen, mit Wasserwerfern und Tränengas auseinander treiben. Auch die Verantwortung für den Kaukasuskrieg 2008 um die De-facto-Staaten Südossetien und Abchasien lastet sein ehemaliges Volk ihm schwer an. Saakaschwili wird vorgeworfen, die harsche Reaktion Russlands in Form einer militärischen Intervention maßgeblich verursacht zu haben. Der Konflikt kostete etwa 850 Menschen das Leben, um die 3.000 wurden verletzt, die georgische Armee wurde völlig zerschlagen. Seine Wiederwahl erfolgte sehr knapp, nur weniger als 60 Prozent der wahlberechtigten Georgier nahmen an der Abstimmung teil. 2013 setzte Saakaschwili sich in die USA ab.

Jedenfalls begab sich Saakaschwili nach dem Ausbruch der Unruhen auf dem Maidan aus dem US-Exil in die Ukraine und gehörte schnell zu den ausländischen ›Einpeitschern‹. Daneben forderte er nach Ausbruch des Krieges im Donbass seine amerikanischen Freunde zu einer »militärischen Lösung der Krise« auf. Gemeint war wohl: Die USA sollten einen Krieg gegen Russland beginnen.

Doch endlich zu Transnistrien. Der nachstehende Kartenausschnitt zeigt die Lage der kleinen, nicht anerkannten Republik zwischen Moldawien und der Ukraine. Sie grenzt im Osten unmittelbar an die ukrainische Oblast Odessa an - in deren gleichnamiger Hauptstadt nunmehr der verhinderte ›Sonnenkönig‹ und Russenhasser Saakaschwili als Gouverneur residiert. Ein Mann, der im Krieg gegen Russen, Südosseten und Abchasen auch ukrainische Neonazis für sich kämpfen ließ.

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Karte: Transnistrien und Umgebung

Nicht nur, dass Saakaschwilis Ernennung eine offensichtliche Provokation Russlands und des pro-russischen Bevölkerungsanteils in der Ukraine, besonders in Odessa selbst, darstellt, nein, diese Personalentscheidung verschärft das gesamte Umfeld des Konflikts und die Spannungen zwischen den Hintergrundmächten und den Nachbarregionen. Gemäß Poroschenko soll Saakaschwili nicht nur über Odessa herrschen, sondern auch um internationale Unterstützung werben.

Ein erneutes Aufflammen des Konflikts zwischen Transnistrien und Russland einerseits und Moldawiens und der Ukraine andererseits kann durch verbales Zündeln und totale Blockade des kleinen Gebietsstreifens jederzeit hervorgerufen werden. Und Saakaschwili ist für unbedachte Äußerungen bekannt (falls er nicht gerade auf seiner Krawatte herumnagt). Wie gefährlich die Situation geworden ist, verdeutlichen die Worte des stellvertretenden Sprechers der Russischen Staatsduma, Sergey Zheleznyak: »Wenn ein Angriff auf die 160.000 Bürger Russlands, einschließlich der Friedenstruppen, stattfindet, wird Russland nicht zuschauen, dann wird das Regime in Kiew fallen.«

Man kann nur inständig hoffen, dass ein solches Szenario ausbleibt. Unwahrscheinlich ist es indes keineswegs. Die Möglichkeit, die Russische Föderation unmittelbar in einen regionalen Konflikt hineinzuziehen, steigert erheblich die Gefahr eines größeren Krieges, in dessen Verlauf die NATO indirekt Unterstützung an Kiew und Chisinau leisten müsste, um ihren Einfluss nicht zu verlieren. Wie auch immer, jedenfalls nähme Russland es nicht hin, wenn ukrainische Soldaten auf die russischen Einheiten in Transnistrien feuern würden. Für die Ukraine wäre dies der letzte Akt im jämmerlichen Schauspiel der neobanderistischen Umtriebe.

Für die Menschen in Odessa auf der pro-russischen Seite dürfte sich zumindest eine letzte Hoffnung zerschlagen haben. Es wird unter einem Gouverneur Saakaschwili keine Aufarbeitung der faschistischen Verbrechen an den unbewaffneten Demonstranten geben, die im Mai letzten Jahres im niedergebrannten Gewerkschaftshaus ihr Leben verloren haben.

Transnistrien I

Entstehung und Geschichte

Das unter dem Namen Transnistrien weitgehend bekannte De-facto-System Pridnestrowye (Republik am Dnestr) entstand Anfang der 1990-erJahre durch die faktische Abspaltung von Moldawien, einer früheren Republik der Sowjetunion. Die völkerrechtlich nicht anerkannte Republik liegt als schmaler Gebietsstreifen zwischen Moldawien und der Ukraine, hauptsächlich östlich des Flusses Dnestr (Dnister). In der Region leben etwa 550.000 meist russischsprachige Einwohner, Hauptstadt ist Tiraspol. Das staatenähnliche Gebilde wird von der Russischen Föderation unterstützt.

Wie kam es zu dieser Abspaltung? Nun, das Szenario erinnert nahezu komplett an Auslöser und Verlauf eines aktuellen Konflikts: die Geschehnisse in der Ostukraine.

In der ehemaligen Sowjetrepublik Moldawien entstanden Mitte der 1980-er Jahre starke nationalistische Tendenzen, die sich an Rumänien anlehnten und sich vorrangig gegen die Stellung der russischen Sprache richteten - eine der damaligen Amtssprachen. Die von Intellektuellen und Reformern gegründete, politisch maßgebliche Partei ›Volksfront Moldawiens‹, ursprünglich modern und demokratisch aufgestellt, wendete sich immer stärker dem rumänisch-moldawischen Nationalismus zu. Nach ihrem Wahlsieg vertrat sie offen eine ultranationalistische Politik, die sich hauptsächlich gegen die russischsprachige Minderheit richtete. Russisch als Amtssprache sollte abgeschafft werden, allein Moldawisch sollte künftig die offizielle Sprache des gesamten Landes sein (Anm.: Russland hat 39 regionale Amtssprachen). Es begann die Rumänisierung des öffentlichen Lebens in Moldawien.

Im Ostteil des Landes führte die Abschaffung der russischen Sprache als Amtssprache zu großen Protesten. Moldawiens Regierung ließ derartige Bewegungen verbieten. Es kam in der Folge zur häufigen Diskriminierung der Minderheiten. Menschen nicht-moldawischer Herkunft wurden aus allen kulturellen Bereichen verdrängt. Die ethnischen Spannungen nahmen zu, die regierende Volksfront Moldawiens forderte die Ausweisung eingewanderter Russen und anderer Minderheiten. Als ein pro-russischer Demonstrant von militanten Nationalisten getötet wurde, gab es eine weitere Zuspitzung des Konflikts.

Die konzentriert in einigen Zentren Moldawiens lebende und dort die Mehrheit stellende, russischsprachige Minderheit, bestehend aus ethnischen Russen, Ukrainern u.a., sah ihre durchaus legitimen Rechte mehr und mehr in massiver Weise bedroht. In Transnistrien schuf der Werkdirektor Igor Smirnov eine Bewegung, die anfangs östlich des Dnestr für die Russischsprachigen ein autonomes Gebiet einforderte. Moldawien lehnte die Autonomie der Region Transnistrien rigoros ab.

1990 konnten Smirnov und seine Partei in Transnistrien deutliche Wahlsiege verbuchen. Die Partei zog ins moldawische Parlament ein. Nach Übergriffen auf transnistrische Abgeordnete, denen die Polizei tatenlos zusah, setzte sich die gesamte Fraktion nach Tiraspol ab. Die Forderungen nach einer Abspaltung des Landesteils wurden nunmehr immer lauter. Zunehmend übernahmen die pro-russischen Aktivisten um Smirnov die Kontrolle über die Region Transnistrien. Als bei einer Demonstration Ende 1990 drei transnistrische Jugendliche von der Polizei getötet und 16 weitere verletzt wurden, eskalierte die Situation.

Eine Volksabstimmung wurde organisiert, etwa 90 Prozent der Teilnehmer sprachen sich für eine Loslösung Transnistriens von Moldawien aus. Noch im selben Jahr erklärte Transnistrien seine Unabhängigkeit. Die Regierung Moldawiens erkannte die Loslösung nicht an und setzte ihre nationalistische Politik fort. Sogar vom Anschluss Moldawiens an Rumänien war die Rede.

1991 wurde Igor Smirnov mit einem Wahlergebnis von 65,1 Prozent der erste Präsident von Transnistrien. Moldawien errichtete daraufhin eine eigene Armee, mit der die abtrünnige Region zurückerobert werden sollte. Waffen und weitere Unterstützung bekam Moldawien aus Rumänien. Auch in Transnistrien bildeten sich daraufhin Milizen zur Abwehr des bevorstehenden Angriffs. Am 1. März 1991 erfolgten die ersten Kampfhandlungen.

Auf der Seite Moldawiens kämpften zahlreiche rumänische Freiwillige, auf der Seite Transnistriens Freiwillige aus Russland und der Ukraine sowie Kosaken. Insgesamt standen 30.000 moldawische Kämpfer 12.000 transnistrischen Kämpfern entgegen. Nach anfänglichen Fortschritten erlahmte die moldawische Offensive angesichts des heftigen transnistrischen Widerstands. Die Grenze, also das Ufer des Dnestr, konnte von den transnistrischen Kämpfern gehalten werden. Lediglich Ortschaften westlich des Flusses gingen verloren. Es entstand eine Pattsituation. Die Stadt Bendery mit ihren 140.000 Einwohnern am Westufer konnte zuerst von den Moldawiern erobert werden, doch vor dem Ende des Krieges nahmen transnistrische Kämpfer die Stadt wieder ein.

Offiziell kostete der Krieg etwa 1.000 Menschenleben, die Mehrheit davon auf transnistrischer Seite. Unter dem Einfluss der russischen 14. Gardearmee unter General Aleksandr Lebed wurden die verfeindeten Parteien schließlich getrennt und ein dauerhafter Waffenstillstand vereinbart. Transnistrien kontrollierte nun weitestgehend das beanspruchte Gebiet, über das Moldawien bis heute jede Kontrolle verloren hat.

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Foto: Soldaten der russischen Friedensmission in Transnistrien

Der Waffenstillstand wurde eingehalten, der Status quo beiderseits weitgehend geachtet. Zwar akzeptiert Moldawien die Abspaltung Transnistriens noch heute nicht, aber die Konfliktlösung hat für die moldawische Politik keine Priorität. Regelmäßig spricht sich Moldawien gegen die Stationierung von rund 1.500 Soldaten der russischen 14. Gardearmee in Transnistrien aus, während die transnistrische Seite deren Anwesenheit als Friedenstruppe fordert und den Verbleib durch eine Volksabstimmung 1995 bekräftigte.

Im Lauf ihres Bestehens konnte die Republik Transnistrien ihre staatlichen Strukturen festigen. Sie verfügt über eine eigene Währung, eigene Pässe und sogar über eine eigene Universität. Es gibt ein Parlament, eine Regierung und einen Verwaltungsapparat. Seit 2001 ist Transnistrien Mitglied der Gemeinschaft nicht anerkannter Staaten. Bis heute bemüht sich die transnistrische Regierung um eine internationale Anerkennung des Staates. Ein solcher Schritt erfolgte bisher nicht, auch nicht seitens Russlands, das den De-facto-Staat stark unterstützt.

Gedanken und Fazit

Das Völkerrecht stößt bei derartigen Konflikten immer wieder an seine - rein formaljuristischen - Grenzen. Denn es kennt keine Völker im eigentlichen Sinne, sondern Staatsvölker und Staatsgrenzen. Nicht beachtet werden die oft über Jahrhunderte hinweg gewachsenen kulturellen Aspekte, die einstmals ein Volk überhaupt zum Volk gemacht haben, und die historischen Grenzen dieser Völker, innerhalb derer Völker erst entstanden. Die selben oder ähnliche Konflikte gibt es - offen oder latent - überall auf der Welt, zumeist dort, wo Kunststaaten geschaffen wurden, in denen Menschen, die sich religiös, ethnisch und kulturell unterscheiden, ja nahezu fremd sind, auf Biegen und Brechen zusammenleben müssen, ohne dass ihre jeweiligen Eigenheiten auch nur Beachtung finden.

Verschärft durch das um sich greifende Dominanzgebaren und Machtstreben des politischen Westens sowie die Gegenreaktionen der aufstrebenden Staaten, durch die von der Globalisierung in eine immer größere Schieflage geratenen wirtschaftlichen und sozialen Situationen besonders in den armen Ländern dieser Welt, durch ein wachsendes Gefühl der Ungerechtigkeit bei immer mehr Menschen, brechen bislang im Verborgenen schwelende Konflikte, die man längst vergessen glaubte, immer häufiger offen aus.

Wir erinnern uns: Auch in der Ukraine war einer der ersten Konfliktauslöser die Ankündigung der pro-westlichen, ukrainisch-nationalistischen Machthaber, die aus der Landesgeschichte resultierende zweite Amtssprache - Russisch - abzuschaffen. Der russischsprachige Bevölkerungsteil forderte die Akzeptanz seiner historisch gewachsenen Kultur ein und wurde nicht nur überhört, sondern brachial angegangen.

Kann man in den Ländern der westlichen Welt, besonders in Denglish-Deutschland, überhaupt noch die Bedeutung der Sprache für die Menschheit und derer einzelnen Familien verstehen? Hat man noch Verständnis für Menschen, die sich ihrer religiösen, kulturellen und ethnischen Wurzeln nicht berauben lassen wollen und daher Anpassungs-, Assimilierungs- und Ausmerzungsversuchen entgegentreten?

Einmal mehr schreibe ich: Jede Leserin und jeder Leser mag sich die gestellten Fragen selbst beantworten. Der Beitrag ›Transnistrien II‹ wird demnächst Auskunft geben, weshalb ich den Beitrag ›Transnistrien I‹ überhaupt geschrieben habe. Ich fürchte nämlich nicht ohne Bestürzung, dass dieser sogenannte eingefrorene Konflikt demnächst wieder zu neuem Leben erwachen kann.

Freitag, 29. Mai 2015

Fürchte nicht um deine Haut

Ein Nachruf auf Aleksey Borisovich Mozgovoy


Am 23. Mai 2015, gegen 17:50 Uhr, starben nahe der Ortschaft Michailovka an der Straße zwischen Lugansk und Alchevsk sieben Menschen durch die heimtückischen Kugeln bislang noch nicht identifizierter Attentäter. Es handelte sich bei den Opfern des hinterhältigen Anschlages um vier neurussische Milizsoldaten, eine Aktivistin und Journalistin sowie zwei unbeteiligte Zivilisten, die sich dem kleinen Konvoi angeschlossen hatten. Die Zivilistin war hochschwanger, die Journalistin hinterlässt drei Kinder.

Das prominenteste Opfer des Mordanschlages war Aleksey Borisovich Mozgovoy, Kommandeur der neurussischen Brigade Prizrak, deren Hauptquartier sich in der Stadt Alchevsk befindet. Bei ihm waren seine Pressereferentin, der Fahrer des Kommandeurs und zwei bewaffnete Begleiter. Ihre Namen:

Anna Samelyuk, Pressesekretärin
Aleksey Kalashin, Milizsoldat
Andrey Ryazhskikh, Milizsoldat
Aleksandr Yuryev, Milizsoldat


Am 27. Mai 2015 wurden sie gemeinsam mit Kombrig Mozgovoy unter der Anteilnahme von mehr als 2.000 Trauergästen zu Grabe getragen.

Der Name Mozgovoy wird im deutschsprachigen Raum nur jenen Menschen bekannt sein, die sich näher mit den Geschehnissen in der östlichen Ukraine befassen. Doch selbst dann muss es teilweise schwer fallen, die Bedeutung des Brigadekommandeurs vollumfänglich zu erkennen. Deshalb habe ich mich für einen Nachruf entschieden, der zugleich die kurze Lebensgeschichte Aleksey Mozgovoys erzählen wird.

Beginnen möchte ich am Anfang. Geboren wurde Aleksey Borisovich Mozgovoy in einem kleinen Dorf in der damaligen Oblast Lugansk. Dort steht sein Elternhaus. Sein Geburtstag ist der 3. April 1975. Er ist ein gebürtiger Donkosak. Einer von vielen in der Lugansker Region. Das Siedlungsgebiet der Donkosaken erstreckt sich nicht nur entlang des Don, sondern auch an dessen Nebenflüssen bis hinauf zum Severskiy Donez, bei dem sich die auf diesem Blog häufiger erwähnte Staniza Luganskaya befindet - eine von Donkosaken gegründete Siedlung, die heute hart umkämpft ist.

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Foto: Aleksey Mozgovoy am Tag des Sieges in Alchevsk

Über das Leben Mozgovoys vor dem Ausbruch des Krieges im Donbass ist wenig bekannt geworden. Man weiß, dass er sieben Jahre als Kontraktsoldat in der ukrainischen Armee gedient hat. Dass er als Metallarbeiter und Konstrukteur tätig war. Vor dem Konflikt in der Ostukraine arbeitete er nach eigenen Angaben als Koch in Sankt Petersburg. Weshalb er seine Heimat verließ, kann nur vermutet werden. Es ist anzunehmen, dass er wegen der schlechten Wirtschaftslage in der Ukraine sein Glück in Russland versuchen wollte.

Vor seinem Weggang aus dem Donbass war Aleksey Mozgovoy ebenso wenig ein Unbekannter wie nach seiner Wiederkehr. Er sang als Solist im Kosakenchor seines Heimatbezirkes, trat gar in regionalen Gesangswettbewerben an. Wer nur seine raue Kommandostimme gehört hat, wäre von seiner gefühlvollen Gesangsstimme sicherlich überrascht gewesen. Mozgovoy schrieb auch Gedichte, in die er kaum weniger Gefühl legte wie in seinen Gesang. Und man sagt, er habe kühn und sicher den Kosakensäbel geschwungen.

Seine künstlerische Betätigung in der Lugansker Region straft die über ihn verbreiteten Gerüchte, er sei ein im Donbass völlig unbekannter russischer Offizier, Söldner oder Agent gewesen, eindeutig Lügen. Aber wie wollte man sonst einen soliden, gefühlvollen und kunstbegeisterten Mann wie Mozgovoy als grobschlächtigen ›Terroristen und Banditen‹ verkaufen? Nahezu unmöglich, also wurde er von der ukrainischen Propaganda verleugnet. Es gab ihn angeblich nicht in der Ukraine vor dem Frühjahr 2014.

Unbestritten gab es neben dem Euromaidan in Kiew auch einen Antimaidan, nur wenige Häuserblocks voneinander entfernt. Mozgovoy gehörte zu den ersten Aktivisten, die sich für eine Ukraine der Regionen, für die enge Bindung des Landes an Russland und gegen den Sturz des gewählten Präsidenten Janukovich richteten. Nach der verfassungswidrigen Absetzung des Präsidenten stieg der Kosak auf eine Barrikade, hielt eine flammende Rede und verließ danach die ukrainische Hauptstadt. Wenige Tage später gründete Mozgovoy in Lugansk die erste Volksmiliz des Donbass. Damals an seiner Seite war der ebenfalls später ermordete ehemalige Polizeioffizier Aleksandr Bednov.

Nach der ukrainischen Behauptung, Mozgovoys Miliz mit ihren zu dieser Zeit etwa 500 Kämpfern sei durch einen Luftschlag der ukrainischen Armee vollständig vernichtet worden, nannte das Bataillon sich Prizrak - Gespenst. Aus dem Bataillon Prizrak entstand im weiteren Verlauf die gleichnamige Brigade mit mehr als 1.500 Kämpfern und einer stark ausgeprägten humanitären Komponente.

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Foto: Kombrig Mozgovoy mit Kämpfern seiner Brigade

Mozgovoy und sein Verband kämpften in Slavyansk, in Lisichansk, an der Lugansker Nordfront, bei Popasnaya, im Kessel von Debalcevo, in der Gegend um Kirovsk. Lisichansk gab er auf, um ein Massaker an der Zivilbevölkerung zu vermeiden; seine leicht bewaffneten Kämpfer konnten gegen die schweren Waffensysteme der Kiewer Truppen und ihrer faschistischen Freischärler nichts ausrichten. Ebenso handelte Oberst Igor Strelkov (Girkin) in Slavyansk. Legendär die Evakuierung von rund 130 Zivilisten, die sich inmitten des gegnerischen Gebietes in Kellern verbargen, durch die Brigade Prizrak unter Mozgovoys persönlichem Kommando.

An dieser Stelle soll Oberstleutnant Viktor Vladimirovich Verovka, Vorsitzender der Union der Offiziere von Novorossia, zu Wort kommen. Er berichtet aus der Zeit als Einheitsführer unter Mozgovoy und erzählt eine bezeichnende Geschichte. Der Offizier hatte den Befehl, eine wichtige Brücke zu halten. »Mozgovoy rief mich an und fragte, ob ich das Problem verstehe«, sagt Verovka. »Ich antwortete: Ja, um jeden Preis die Brücke zu halten. Doch Mozgovoy gab zurück: Deine Aufgabe ist es, um jeden Preis das Leben unserer Kinder zu schützen! So ein Mensch war Aleksey Borisovich.«

Mozgovoy und die Kinder! Beim Betrachten von Fotos, die den Brigadekommandeur zeigen, sieht man oft einen Mann mit einem strengen, harten und beherrschten Blick. Doch wann immer Kinder in seiner Nähe waren, lächelte er väterlich-fürsorglich. Ihnen galt seine größte Sorge. Dass er mehrere Schulen und Waisenhäuser in seinem Abschnitt sowie die Entbindungsklinik in Alchevsk mit hohem Engagement unterstützte, noch Tage vor seinem Tod mit einigen Kämpfern einen Spielplatz errichtete, erscheint da als Zwangsläufigkeit.

Das Soziale gehörte zu den wichtigsten Angelegenheiten Mozgovoys. So betrieb und unterstützte seine Brigade Prizrak mehrere Suppenküchen, organisierte über die humanitäre Bewegung Igor Strelkovs Kinderferienaufenthalte im sicheren Hinterland der Russischen Föderation, schaffte Nahrung und andere wichtige Güter heran. Für unzählige Menschen im Raum Alchevsk war der Feldkommandeur ihr Hoffnungsträger, der Garant für eine gerechte und soziale Gesellschaft.

Im Weißen Haus und im Pentagon, im politischen Westen überhaupt, sah man ihn hingegen als den ›radikalsten Separatistenführer im Donbass‹. Dabei war Mozgovoy kein gefährlicher Heerführer, kein militärisches Genie, kein gnadenloser Kriegsherr. Als gefährlich empfand man seine Visionen und Ideen. Die Renaissance des historischen Begriffs Neurussland und dessen Hinterlegung mit Inhalten ging weitgehend auf Aleksey Mozgovoy und sein Umfeld zurück. Ob seine Zukunftsgedanken mit ihm gestorben sind, bleibt abzuwarten. Der Feldkommandeur ist ersetzbar, der charismatische Volkstribun hingegen kaum.

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Foto: Brückenbau zwischen historischen Gegnern

Putins Agent? Nein, das war der Kommandeur genauso wenig, wie Igor Strelkov es ist. Im Gegenteil, Mozgovoys Vorhaben gingen selbst dem Kreml zu weit. Er war die Opposition zum Gegenwärtigen, zum Zweifelhaften und Gescheiterten. Sein Kampf für eine freie, gerechte und soziale Gesellschaft führte Patrioten, Traditionalisten, Kommunisten in Eintracht zusammen, er ließ Bergarbeiter und Bauern, Handwerker und Kosaken zu einem einzigen Truppenkörper verschmelzen. In Mozgovoys Garnisonen wehten die Fahnen von Russland, Neurussland und Lugansk, der Sowjetunion und der Donkosaken einträchtig neben dem Banner mit dem Bildnis Christi. Priester segneten Atheisten, Kommunisten bekreuzigten sich. Mozgovoys Welt war die Einheit in der Vielfalt. Diese seine Ideen von einer wahren Herrschaft des Volkes sind geeignet, auch für die Regierungen anderer Länder gefährlich zu werden, in denen die Risse zwischen den einzelnen gesellschaftlichen und sozialen Gruppen sich zunehmend verbreitern und vertiefen.

Einige Zeitgenossen vergleichen Mozgovoy mit Che Guevara. Doch angetrieben wurde der streng gläubige orthodoxe Christ von den christlichen Werten und dem christlichen Menschenbild. Und von den kosakischen Tugenden, wie Freiheit und Unabhängigkeit, Gerechtigkeit und Gleichheit. Der Wille des Volkes soll maßgeblich sein. Auch in den Kosakenverbänden entscheidet die Versammlung über die großen Obliegenheiten, die Atamane über die kleinen. Dem Donkosaken Mozgovoy war es so möglich, Brücken zu bauen zwischen Monarchisten und Kommunisten. Die Stellung als Militärkommandeur wollte er nicht zur Beherrschung der Menschen nutzen, sondern zur Garantie der Umsetzung des Willens des Volkes. Die Machtausübung durch Geld- und Funktionseliten war ihm zuwider.

Mozgovoys Kämpfer zeichneten sich durch ihre hohe Loyalität aus. Sie verehrten ihren Kommandeur. Doch einen ›Makel‹ fanden sie trotzdem an ihm: Sie kritisierten, dass er nicht in die Politik ging. Doch Mozgovoy lehnte sogar die inmitten des Krieges stattfindenden Wahlen entschieden ab und sagte dazu: »In dieser Situation hat die Priorität beim Militär zu liegen, das ist gute russische Tradition. Wählen soll man im Frieden.«

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Foto: Mit Stabschef Shevchenko beim Anlegen eines Spielplatzes

Er sagte auch: »Ich habe eine Uniform, ich habe Stiefel. Mehr brauche ich nicht. Es wäre mir zu mühevoll, die Säcke voller (Bestechungs-) Geld abzuholen.« Mozgovoy lebte einfach, beinahe spartanisch. Er widerstand allen Versuchen, ihn zu korrumpieren. Sein Wirtschaftssystem der Zukunft bestand aus kleinen und mittelständischen Unternehmen mit Verantwortung für die Menschen - und aus dem Volke gehörenden Staatsunternehmen in den Schlüsselindustrien. Und so reihten sich auch die Verfechter des heute erneut praktizierten, ausbeuterischen Urkapitalismus in die Scharen seiner Feinde ein.

Oh ja, Aleksey Borisovich Mozgovoy hatte viele Feinde. Er bekämpfte den wiedererwachenden Faschismus und Nationalismus in der Ukraine, die Feudalherrschaft der Oligarchen, die Korruption und den Amtsmissbrauch in den eigenen Reihen, die Banden der organisierten Kriminalität. Seinem Vorgesetzten Igor Plotnizki, Oberhaupt der nicht anerkannten Lugansker Volksrepublik, stand er skeptisch gegenüber, von Russland forderte er größere Unterstützung. Entsprechend breit ist das Spektrum, aus dem seine Mörder kommen können.

»Не бойся за шкуру - бойся за честь!« (Fürchte nicht um deine Haut - fürchte um deine Ehre!) Dies sagte Aleksey Borisovich zu einem Interviewer während einer Gefechtspatrouille im Kessel von Debalcevo. Der Kommandeur lebte nach diesem Grundsatz - und er starb nach ihm. Es wäre nicht in seinem Sinne, den Kampf für Freiheit, Gerechtigkeit, Volksherrschaft und Gemeinschaftssinn aufzugeben, nur weil ein einzelner Kämpfer gefallen ist - selbst wenn er Mozgovoy heißt. Besonders nicht dann.

Die Fortsetzung des Kampfes ist Aleksey Mozgovoys Hinterlassenschaft an die Nachwelt. Es ist sein Vermächtnis.


Ruhe in Frieden, Aleksey Borisovich,
möge die Erde dir leicht wie ein Daunenbett sein.
Erblicke die Pracht und Herrlichkeit des Paradieses,
du tapferer Soldat, guter Kamerad und Held Neurusslands,
mein unbekannter Freund und Bruder im Geiste und im Glauben,
ein Stück von mir wird dich begleiten.
Ewige Erinnerung.

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