Montag, 23. Februar 2015

Gefangenenaustausch

Der Parlamentsvorsitzende der nicht anerkannten Donezker Volkrepublik (DVR), Andrej Purgin, kritisiert den kürzlich vollzogenen Gefangenenaustausch vom 21.Februar 2015. Von den an die Donezker Behörden übergebenen 52 Personen gehören nur 34 der Miliz an, so Purgin. Die übrigen waren politische Gefangene und Angehörige von Milizsoldaten.

Zwar ist die DVR stets bemüht, auch die politischen Gründen festgehaltenen Menschen frei zu bekommen. Jedoch fordert Purgin die ukrainische Regierung auf, die politische Verfolgung umgehend generell einzustellen. Sollte dies nicht geschehen, wird es keinen Austausch ›Alle gegen Alle‹ geben.

PS - Schlechte Nachrichten für die Damen:
›Givi‹ ist verheiratet ;-)

Poroschenkos Beweise

Petro Poroschenko twittert. Oder er lässt twittern. Ich weiß es nicht, denke aber eher, dass die zweite Option zutreffend ist. Gestern wurden von ihm - oder in seinem Namen - zwei ›Beweisfotos‹ für eine ›russische Invasion in der Ukraine‹ verbreitet. Doch schauen wir uns die beiden Abbildungen näher an. Zu diesem Zweck habe ich die dargestellten Dokumente nummeriert.

beweise1

1 - Geburtsurkunde aus Sowjetzeiten. Diese haben auch während dieser Ära geborene Ukrainer, Kasachen, Armenier, Aserbaidschaner, Georgier usw. erhalten. Also könnte sie Poroschenko selbst gehören.
2 - Verleihungsurkunden von Medaillen der Donkosaken. Zu den Donkosaken gehören auch Nichtbürger Russlands. Ehrungen dieser Art können auch an Nichtrussen und sogar an Nichtkosaken verliehen werden. Aleksandr Bednov trug zwei hohe Auszeichnungen der Kosaken, obwohl er selbst kein Kosak war.
3 - Pässe der Russischen Föderation. Aktive Militärangehörige hinterlegen ihre Pässe allerdings bei der Meldebehörde und weisen sich mit dem Wehrpass aus. Die Beteiligung von russischen Freiwilligen wurde indes niemals bestritten. Der Pass eines deutschen Freiwilligen wäre wohl kaum ein Beweis für eine ›Invasion‹ der deutschen Bundeswehr.
4 - Wehrpässe für Milizangehörige, die von der nicht anerkannten Donezker Volksrepublik ausgestellt wurden und auch nur von diesen zur Identifizierung verwendet werden.


beweise2

5 - Medaille am Georgsband. Auszeichnungen in Medaillenform mit diesem Band werden von der DVR und der LVR an Milizangehörige verliehen. Unlängst verlieh Igor Strelkov diese Medaillen an die früheren Verteidiger von Slavyansk.
6 - Dienstausweise registrierter Kosaken. Würde ich mich registrieren lassen, bekäme ich auch einen derartigen Ausweis. Die Nationalität eines so genannten Registerkosaken ist dabei nicht ausschlaggebend.
7 - Ärmelabzeichen der Donkosaken, u.a. mit der Aufschrift ›Lugansker Okrug‹. Diese werden allerdings nicht in Russland verwendet, sondern in der Ukraine, wo eben seit Jahrhunderten auch Donkosaken leben.


Alles Weitere mag sich meine Leserschaft selbst denken. Ich für meinen Teil sehe hier keine Beweise, sondern das verzweifelte Bemühen, im Konflikt agierende russische Phantomtruppen zu konstruieren. Anderenfalls müsste man nämlich zugeben, dass die ruhmreiche ukrainische Armee von Bauern, Bergleuten, Maurern und Köchen besiegt wurde.

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