Mittwoch, 18. Februar 2015

Lage um Debalcevo

Die Kommandeure der VSN haben einen Korridor freigegeben, durch den sich die Kiewer Soldaten zurückziehen können, sofern sie keine Aggressionen zeigen oder schwere Waffen mitführen. Gepanzerte Fahrzeuge mit leichter Bewaffnung können hingegen mitgenommen werden. Damit soll weiteres Blutvergießen vermieden werden, ebenso Massengefangennahmen.

Bericht eines Freiwilligen

Ein Freiwilliger der pro-russischen Milizen (VSN) mit dem Funkcode ›Rog‹ (Horn) zu den Geschehnissen in und um Debalcevo:

»Gerade habe ich erfahren, dass wir das Zentrum von Debalcevo eingenommen haben. Die Kämpfe dort setzen sich mit getrennt operierenden Gruppen der ukrainischen Verbände fort. Diese versuchen weiterhin Einheiten in der Mitte des Kessels zusammenzuziehen und über Logvinova auszubrechen. Im Kessel befinden sich jetzt etwa 3.500 Menschen. Gestern waren es um die 4.000, aber viele wurden getötet. In dieser Beziehung übertreffen die Ukrainer uns in Hülle und Fülle. Im Kessel von Debalcevo gab es nach unseren Informationen etwa 400 Panzer und gepanzerte Kampffahrzeuge.

Natürlich haben wir eine Menge Technik erbeutet, aber das meiste ist im Kampf mit dem Feind verbrannt. Für den Gegner ist die Niederlage schrecklich. Von den 75.000 Soldaten mit 1.000 Panzern, 1.500 gepanzerten Fahrzeugen und 1.000 Artilleriesystem im Frontgebiet insgesamt, verlor Kiew 8.000 Soldaten im Kessel und ein Fünftel der Panzerfahrzeuge und Artillerie.

Die Kämpfe dauern nun fast überall an. Auf Bakhmutska wird oft das Feuer eröffnet. Der Artilleriebeschuss hat nachgelassen, aber die Infanteriekämpfe sind nicht zu stoppen. Wir haben Gefangene gemacht.«

Das Ende des Kessels

Der Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, spricht von einem geordneten Rückzug seiner Truppen (VSU) aus Debalcevo mit voller Ausrüstung, Panzern, gepanzerten und ungepanzerten Fahrzeugen. Noch immer verweigert sich die Kiewer Führung der Realität und leugnet die Einkesselung der VSU um Debalcevo. Stattdessen redet Poroschenko von einer neuen Verteidigungslinie.

Im Kessel selbst herrscht Chaos. Um die tausend ukrainische Soldaten legten ihre Waffen ab und ergaben sich oder konnten unbehelligt den Kessel verlassen. Die pro-russische Seite will die Namen der Soldaten, die sich freiwillig ergeben haben, nicht veröffentlichen, um sie vor Repressalien durch Behörden und Geheimdienste zu schützen. Allen Gefangenen wird vor Ort medizinische Hilfe geleistet, sie werden mit Nahrung versorgt.

Andere Verbände der VSU versuchen, gedeckt durch schwere Artillerie und Raketenwerfer aus dem Raum Svetlodarsk, gewaltsam auszubrechen. Dabei erleiden sie hohe Verluste. Die Donezker und Lugansker Milizen (VSN) verhindern die Durchbrüche.

Oberstleutnant Basurin, stellvertretender Kommandeur der Donezker Miliz, fordert erneut die Kapitulation der eingeschlossenen Kräfte der VSU, um ein Massensterben zu vermeiden. »Jeder Ausbruchversuch wird vergebens sein«, so Basurin.

Später mehr.

1. Maulender Autor
2. Kasinogespräche
3. Zeitgeschehen
4. Nazis gegen rechts
Akte Bundeswehr
Akte Unsinn
Akte Weltordnung
Elsa fragt den Soldaten
Russischer Frühling
Sirkos Staniza
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren