Samstag, 17. Januar 2015

Der Stolz der Ukraine

Sogar die Ukraine selbst ging davon aus, dass die Flotte nur ein einziges Unterseeboot besitzt - nämlich Projekt 641 ›Saporoshye‹. Dieses geriet im Frühjahr kurzzeitig unter russische Kontrolle und wurde später zurückgegeben.

Beim ›Aufräumen‹ wurde in einer Werft in Cherson dann der lange vergessene Unterwasserkreuzer ›Jazenjuk‹ entdeckt. Lustigerweise ist das Boot ein Geheimprojekt.

ukropuboot

Zugegeben, es ist weder ein U-Kreuzer noch heißt es ›Jazenjuk‹, aber der Rest der Geschichte ist korrekt. Sie wirft ein Licht auf knapp 25 Jahre Missverwaltung.

Ich möchte nicht über die Ukrainer spotten. Wirklich nicht. Denn es macht mich traurig zu sehen, was aus diesem einst schönen Land und vielen seiner Einwohner geworden ist.

Flughafen Donezk

Auch wenn der ukrainische Militärsprecher, Oberst Lyssenko, es heftig dementiert, ist der Flughafen unter vollständiger Kontrolle der Donezker Miliz. Der vor wenigen Stunden gestartete Gegenangriff der ukrainischen Streitkräfte wurde zurückgeschlagen, wobei drei Kampfpanzer und ein Schützenpanzerwagen im Nahkampf zerstört wurden.

Milizionär ›Piter‹ fiel dabei. Ein Foto des Milizionärs findet sich HIER

Donbass: Aktuelle Kampfhandlungen

Innerhalb der vergangenen vier Tage haben die Kämpfe im Donbass an Intensität zugenommen. Zwar sind die Operationen der pro-russischen Streitkräfte lokal begrenzt, aber sie wirken koordiniert, gut geplant und aufeinander abgestimmt. Vier von fünf Operationen dienen der Entlastung der ständig von ukrainischen Artilleriebeschuss heimgesuchten Städte Donezk, Gorlovka und Kirovsk sowie kleinerer Ortschaften, die trotz der Waffenruhe sehr umfassend gewesen sind.

Die aktuellen fünf Kampfgebiete:

1
Der Flughafen Donezk ist beinahe vollständig in der Hand der Donezker Streitkräfte. Es gibt auf dem Gelände nur noch wenige Widerstandsnester der ukrainischen Armee.

2
Im Fronteinschnitt im Raum Debalcevo gibt es Angriffe der neurussischen Kräfte im Westen auf Svetlodarsk und im Süden auf Nikishino. Die Bereinigung des Einschnitts ist bedeutsam für die Entlastung der Ostflanke der häufig beschossenen Stadt Gorlovka.

3
Heftig mit Artillerie umkämpft sind zwei ukrainische Kontrollposten (Nr. 27 und 29) entlang der Bakhmutska-Trasse nördlich der Stadt Pervomaisk. Bereits im Besitz der Milizen ist Posten Nr. 31. Bakhmut ist der frühere Name der Stadt Artemovsk.

4
In der Staniza Luganskaja nordöstlich von Lugansk findet ein erbitterter Kampf um die Siedlung statt. Die Staniza ist besonders für die Kosaken wichtig, da es sich um eine von zwei Ortsgründungen durch die Donkosaken handelt.

5
In der Umgebung von Mariupol testen die Milizen die Stressresistenz der ukrainischen Truppen gegen Artillerie.

Besonders der Flughafen Donezk dürfte seitens der ukrainischen Armee nicht mehr zu halten sein. Gemäß der Minsker Abkommen hätte ohnehin die Räumung stattfinden müssen. Gelingt den neurussischen Streitkräften die Einkesselung der Ortschaften um Debalcevo, muss die Kiewer Führung einen weiteren schweren Schlag verkraften. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Milizen den gegenwärtigen Schwung nutzen und weitere Operationen durchführen, oder ob man an den Verhandlungstisch zurückkehrt. Letzteres erscheint mir derzeit unwahrscheinlich, da nun mal kein für die Separatisten annehmbares Angebot vorgelegt wird. Aber das ist ein anderes Thema.

Die neue deutsche Einigkeit

Nun wissen wir es aus höchst wissenschaftlichem Munde: Der Pegida-Anhänger ist Ende 40, Sachse, männlich, nicht religiös, gut ausgebildet, mit leicht überdurchschnittlichem Verdienst, enttäuscht von Politik, Medien und Mainstream. All diese Menschen wollen ihren Frust zum Ausdruck bringen. Das dürfen sie auch. Schön und gut. Doch was nutzt es, wenn man seine Meinung zwar sagen darf, aber niemand sie hören will? Empfindet man da nicht die gleiche Ohnmacht, als wenn man seine Meinung für sich behalten müsste? Ist der Mensch denn wirklich zufriedener, wenn er in den luftleeren Raum hinein labern darf, ohne dass seine Ansichten wahrgenommen, beachtet oder gar ernst genommen werden?

Dem Einzelnen steht hierzulande nicht etwa der Einzelne entgegen, sondern eine geballte Macht aus Politik, Parteien und Verbänden, Leitmedien, Kirchen und Kirchengremien, Gewerkschaften, Dachverbänden und sonstigen Zusammenschlüssen. Um sich Gehör zu verschaffen, bleibt dem ›gewöhnlichen‹ Menschen eigentlich nur die Möglichkeit des eigenen Zusammenschlusses. Pegida machte davon Gebrauch. In der Öffentlichkeit völlig Unbekannte trommelten andere völlig Unbekannte zusammen, um gemeinsam gegen die Etablierten zu protestieren. Friedlich, ohne Krawall.

Doch mit welchem Ergebnis? Politik, Medien und Verbände lösten eine wuchtige Propagandawelle aus, die Proteste wurden ›nazifiziert‹, die Demonstranten verunglimpft. Es erfolgte sogar die Gleichsetzung gewaltfreier Demonstranten mit den islamistischen Mördern von Paris. Hand in Hand marschierten die Etablierten gegen einen gemeinsamen Gegner auf. Schließlich ist man gemeinsam ›Charlie‹.

Immer vorne dran: das (links-) liberale Bildungsbürgertum. Dieses mag zwar alles Mögliche sein, aber eines gewiss nicht mehr: eine Verantwortungs-Elite. Denn es sieht in keiner Weise die Belange und Befindlichkeiten der wachsenden Masse von Menschen, sondern verschanzt sich hinter Ideologien und Philosophien, abstrakten Werten und Idealen und überhöhten Ansprüchen. Es mangelt an jedwedem Sinn für Gerechtigkeit und am Interesse für den Ausgleich zwischen den Bevölkerungsgruppen und Milieus. Nur die eigenen Anschauungen sind wertvoll, sind ›überlegen‹.

Die schärfste und zugleich tumbste Waffe ist die Nazikeule. Wer vor fünfzehn Jahren noch locker als ›moderat konservativ‹ durchging, ist heute bereits zum ›Rechtspopulisten‹ avanciert. Diese perfide Verfahrensweise wirkt immer. Denn wer will schon der ›Nazi‹ sein?

Verblüffend ist auch, dass liberale Theologen die christlichen Werte und Tugenden einfach so durch die Theorien der Aufklärung ersetzen, und schon läuft sogar ein Teil der katholischen Kirche freudig neben jenen auf, die sie am nächsten Tag wieder als ›Kinderfickersekte‹ bezeichnen oder Christen generell ›scheiße‹ finden. Drastisch und überzogen ausgedrückt: Man rettet besser nicht das Abendland, sondern lieber - ganz opportun - Sodom und Gomorra.

Wenn das die neue ›Einigkeit‹ in den deutschen Landen ist, kann man getrost den Mund halten. Ansonsten schreit man sich heiser.

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