3. Zeitgeschehen

Mittwoch, 15. Februar 2017

Hilfe für Syrien

Die russische Luftwaffe brachte jüngst humanitäre Hilfe, vor allem Nahrungsmittel und warme Kleidung, aus Armenien für die Bevölkerung von Aleppo und der westlichen Provinz Latakia nach Syrien. Diese Lieferung war nur der erste Teil des Programms des armenischen Staates.

Als erste erhielten die etwa 400 Kinder einer Schule in Latakia Nahrung und andere Waren. Federführend ist das armenische Nationale Zentrum für Versöhnung.

Der armenische Generalkonsul in Aleppo, Tigran Givorgyan, dankte Russland für die Hilfe bei der Bereitstellung von humanitärer Hilfe.

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(Generalkonsul Givorgyan ist übrigens ein facebook-Freund und Kosakenbruder vom Sirko ... weil man ja immer gern gefragt hat, woher ich sowas weiß ...)

Dienstag, 14. Februar 2017

Syrien - aktuelle Kampfzonen

1. Palmyra
Die Offensive der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) nähert sich in relativ geringem Tempo der Stadt. Vor der Rückeroberung versucht die SAA die Kontrolle über die Ölfelder im Norden unter ihre Kontrolle zu bringen und ihre Gebiete im Osten zu verbreitern. Danach ist vorgesehen, von Norden her die Stadt einzunehmen. Nach dem Fall von Palmyra kann Entlastung für die Enklave Deir ez-Zor geschaffen werden. Eingesetzt werden können für diese Offensive in Aleppo frei gewordene Artillerie- und Luftwaffenkapazitäten.
In Palmyra wurden weitere Zerstörungen des Weltkulturerbes durch die Terrormiliz IS vorgenommen. Dabei ist der IS sich der Medienwirksamkeit, die er durch Massaker dank allgemeinen Desinteresses der Medien nicht mehr erzielt, durchaus bewusst.

2. Al-Bab und Tadif
Die Städte Al-Bab und Tadif in Nordsyrien sind noch nicht vollständig eingenommen. Der Sturmangriff der türkischen Armee und der Freien Syrischen Armee (FSA) hat sich im erbitterten Widerstand der IS-Terroristen verzettelt. Da der Kessel nicht geschlossen ist, kann ein Ausbruch des IS nicht ausgeschlossen werden. Die SAA kämpft weiter um Tadif. Die abgesprochene Demarkationslinie zwischen SAA und FSA wird exakt eingehalten.
Türkei und FSA wollen nach eigenen Angaben bis zum Euphrat vorstoßen, was zu Konflikten mit den syrisch-kurdischen Verbänden führen kann (eher: führen wird).

3. ar-Raqqa
Nach dem Beginn der Offensive gelang es der Syrisch Demokratischen Armee (SDF, hauptsächlich Kurdenmiliz YPG) mit US-Luftunterstützung Gebiete im Nordosten der Stadt einzunehmen. Allerdings wurde die Terrormiliz eher vertrieben als geschlagen, was zu einer in ar-Raqqa vorhandenen starken Reserve führte. Diese verhinderte ein Vordringen in die nordwestlichen Bezirke der Hauptstadt des «Kalifats».
Die Kurdenmiliz hat schwere Verluste erlitten, kann aber die eroberten Gebiete halten, die im Osten die Bildung eines Kessels begünstigen.

4. Idlib
Der interne Krieg zwischen den einzelnen Gruppen in Idlib geht weiter. Während der letzten Wochen wurden bei der «Schlacht um den wahren Islam» etwa 180 Menschen getötet. Ausgerechnet die Al-Nusra-Front und deren Verbündete sind klar im Vorteil.
Auch in Hama gibt es Kämpfe unter den dschihadistischen Rivalen, namentlich zwischen Gruppen Ahrar al-Sham und Jund al-Aqsa. Die Zerstrittenheit unter den islamistischen Gruppen und die Machtkämpfe untereinander könnten die SAA zu einer Offensive verleiten.

5. Deir ez-Zor
In der kleinen Enklave der SAA im Osten Syriens gibt es keine wesentlichen Änderungen. Die Enklave ist noch immer in zwei Teile aufgespaltet; dazwischen liegt ein Streifen von rund 500 Metern Breite, den die Terrormiliz IS nach wie vor halten kann.

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Die Ziffern auf der Karte entsprechen der Nummerierung der Überschriften.

Sonstiges
Die Türkei will ihre Truppen in Nordsyrien zusätzlich mit einer Mechanisierten Brigade und einer Infanteriebrigade verstärken. Dies geschieht besonders auch im Hinblick auf eine perspektivische Offensive auf ar-Raqqa.
Russland liefert der SAA weitere Panzer und Spähpanzer und verlegt zusätzliche Kräfte der Militärpolizei nach Syrien. Die russische Militärpolizei ist ein eigens für Auslandseinsätze gebildeter elitärer Verband, der einheimische Sicherheitskräfte bei der Gewährleistung und Wiederherstellung der Ordnung unterstützt, aber auch humanitäre Hilfe organisiert und deren Ablauf sichert.

Sonntag, 12. Februar 2017

Schlacht um Al-Bab

In Al-Bab versuchen türkische Einheiten und deren Verbündete die Stadt einzunehmen. Es gibt heftige Straßenkämpfe; die Türken bewegen sich langsam aus dem Westen auf die Innenstadt zu. Die IS-Terrormiliz leistet erbitterten Widerstand.

In der Stadt Bzaa hat die Freie Syrische Armee den IS aus dem westlichen Bereich verdrängt.

Die Spitzen der Syrisch-Arabischen Armee (Regierungstruppen) haben währenddessen die südlichen Vororte der Stadt Tadif eingenommen.

Es sind in allen Abschnitten deutliche Absetzbewegungen des Terrorkalifats in Richtung Osten zu erkennen.

Die russische und türkische Seite haben sich auf eine künftige Demarkationslinie zwischen Al-Bab und Tadif geeinigt. Diese verläuft bei einer Straßenkreuzung zwischen den beiden Ortschaften.

Nach einer Ankündigung des türkischen Staatspräsidenten Erdogan will sich die türkische Armee nach der Eroberung von Al-Bab gegen die IS-Hochburg ar-Raqqa wenden. Da diese an das Kurdengebiet grenzt, sind hier Spannungen zu erwarten.

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Karte vom Autor bearbeitet

Donnerstag, 9. Februar 2017

Schlacht um Al-Bab

Erstaunlich, wie das Zusammenspiel zwischen den syrischen Regierungstruppen und pro-türkischen Verbänden der Freien Syrischen Armee funktioniert. Die Aktionen, in die auch die russische Luftwaffe und die türkische Armee (Boden und Luft) wirken koordiniert und sind zunehmend erfolgreich.

Im Südosten von Al-Bab verhindert ein schmaler, nur drei Kilometer breiter Streifen die komplette Umfassung der von der Terrormiliz IS besetzten Stadt. Den IS-Militanten gelingt es bisher, dieses Gebiet zu halten. Damit wird die Verbindung der türkischen und syrischen Truppen verhindert. Bei den Ortschaften Arana und Bzaa verlangsamt sich der Vormarsch.

Dennoch gerät das Terrorkalifat in Bedrängnis. Werfen sie zusätzliche Kräfte in den Kampf um Bzaa und die Dörfer nördlich von Haran, schwächen sie andere Abschnitte - was die Syrer und Türken sofort ausnutzen würden. Die Syrisch-Arabische Armee (Regierungstruppen) hat bereits einige Dörfer südwestlich von Tadif erobert. Türkische Einheiten übernahmen die Kontrolle über das Krankenhaus von Al-Bab, eine wichtige Anhöhe und den Teil eines Vorortes.

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Foto - Kämpfer der Freien Syrischen Armee

Die beste Option für die Terrormiliz wäre der Rückzug nach Defra und Hafiru. Ansonsten läuft sie Gefahr, zwischen den beiden größeren Orten Al-Bab und Tadif in der Defensive zerquetscht zu werden.

Währenddessen sind die pro-türkischen Gruppierungen gestern zum Sturmangriff auf Al-Bab übergegangen. Die Freie Syrische Armee konzentrierte zuvor ihre Truppen am westlichen Stadtrand. Es gab eine intensive Luft- und Artillerievorbereitung. In der zweiten Angriffsstaffel werden türkische mechanisierte und Panzerverbände als Verstärkung erwartet.

Gleichzeitig bereitet die syrische Regierungsarmee den Angriff auf Tadif vor. Positionen des Terrorkalifats wurden von der russischen Luftwaffe attackiert. Der Fall von Al-Bab und Tadif ist nur noch eine Frage der Zeit.

Interessant ist das Zusammenwirken zweier Kontrahenten: der Syrisch-Arabischen Armee und ihrer russischen Verbündeten einerseits und der Freien Syrischen Armee und der türkischen Streitkräfte andererseits. Der Westen und seine Nato spielen in diesem Abschnitt keinerlei Rolle.

Mittwoch, 8. Februar 2017

Im Reich der Extreme

Wir leben in einer Zeit der Extreme. Die Zeit der Kompromisse zwischen mehreren Gruppierungen mit unterschiedlichen Interessen gehört vorläufig der Vergangenheit an. Sieg oder Niederlage, Alles oder Nichts - das ist die neue Form der «demokratischen Willensbildung». Gepriesen oder gehasst, je nach Farbe und Schattierung, wird der aktivste Vorkämpfer der Kompromisslosigkeit des eigenen oder des gegnerischen Lagers. Erlaubt scheint, was zum Ziel führt.

Ein aktuelles Beispiel: Der extremen Ablehnung des Fremden, die keine Unterscheidung zulässt, steht in Deutschland eine extreme Zuneigung zum Fremden, die ebenfalls keine Unterscheidung zulässt, in absoluter Feindseligkeit gegenüber. Die Abwägenden, die Unterscheidenden, die es schließlich auch noch gibt, werden zwischen diesen beiden Mühlsteinen nach und nach zerrieben. Sie werden dem jeweiligen Feindbild zugeordnet - und mit diesem bekämpft.

Es ist die Welt der «alternativen Fakten», in denen Personalien und Emotionen mehr bewirken als Argumente. Was im Inland gilt, gilt auch global. Schiebt Barack Obama 2,5 Millionen Mexikaner ab, jubelt die westliche Welt, kündigt Donald Trump die Abschiebung von einer Million illegaler Zuwanderer an, wird er als Rassist gebrandmarkt. Die Sympathie zählt, nicht das Handeln. Und einem beliebten Friedensnobelpreisträger, der noch dazu schwarz ist, sieht man den Abwurf von rund 26.000 US-Bomben allein im Jahr 2016 gerne nach.

Postfaktisch ist auch die Ansicht, Russland würde an der Wiederherstellung der bipolaren Welt des Kalten Krieges arbeiten. Diese Meinung beweist einen Tunnelblick mit Übersteigerung des überholtes Freund-Feind-Schemas. Denn man vergisst geflissentlich andere global wichtige Akteure, die weder auf der einen noch auf der anderen Seite stehen, aber von enormer Bedeutung sind: China, Indien, Brasilien bspw.

Dies sind nur einige wenige Denkanstöße. Bei Gelegenheit oder drängender Aktualität werden weitere folgen.

Noch ein paar Sätze in eigener Sache:

Mein Anspruch ist es nicht, alle Facetten des Bürgerkrieges im Donbass abzubilden. Dafür fehlen mir die Mittel und Möglichkeiten. Mein Ansinnen ist es vielmehr dafür zu sorgen, dass auch die andere Seite, die in den Medien unterproportional vertreten ist und zudem stets negativ bewertet wird, zu Wort kommt. Dafür werte ich Dutzende Quellen aus, dafür informiere ich mich bei Menschen vor Ort und bei Korrespondenten in den Krisengebieten.

Sicherlich könnte ich in Donezk ein paar Menschen finden, die nicht Poroshenko für ihr Leid verantwortlich machen, sondern Zaharchenko oder Putin. Doch würde ich in Deutschland niemanden finden, der Merkel für den Terroranschlag in Berlin verantwortlich macht? Oder für Altersarmut und verwahrlosende Infrastruktur? Aber kann man von diesen Einzelnen auf das Gesamte schließen?

Auch darüber sollte man mal nachdenken.

Samstag, 4. Februar 2017

Meanwhile ...

Rom ist nicht meine Lieblingsstadt, aber ich mag die Römer sehr. Sie sind ein ziemlich aufmüpfiges Völkchen - natürlich, sie sind Ziehkinder einer Wölfin :-) und dabei gleichzeitig sehr auf ihre Traditionen bedacht (übrigens haben sie das leckerste Essen des ganzen Stiefels, aber das nur am Rande).
Nur die Römer würden es wagen, bei gleichzeitiger vollständiger Ergebenheit gegenüber ihren Päpsten, diese öffentlich zu kritisieren. Das ist heute geschehen, in Rom tauchten an allen möglichen und unmöglichen Orten Plakate mit Franziskus-Kritik auf. Aus der jüngsten Geschichte ist mir kein ähnlicher Vorgang bekannt. Er habe Kongregationen zerschlagen, Priester entlassen, den Malteserorden "enthauptet" und die Francescani dell'Immacolata zerstört (ein Orden mit sehr vielen Berufungen, der sich der alten lateinischen Messe verschrieben hatte). "Und wo ist jetzt deine Barmherzigkeit?" fragt das Plakat, obendrüber ein denkbar ungünstig aufgenommenes Bild eines schlechtgelaunten, hartherzig wirkenden Franziskus.
Das ist noch keine relevante Nachricht für das Steppensturm-Blog, aber ich wollte heute ja nach Rom blicken, und da gehört diese Neuigkeit dazu.

Die Beziehungen zwischen Italien und Russland sind althergebracht äußerst herzlich - die Vorgänge im Donbass haben schon vor Jahr und Tag die Italiener bewegt und es gibt in fast jeder großen Stadt regelmäßig einen Solidaritätsabend für die Kriegsregion, bei dem sympathischerweise weniger Reden geschwungen, als aperitivo genommen wird (Wein und Knabbereien oder kleine Speisen nach Art der spanischen tapas).
Heute gab es also auch in Rom wieder Kundgebungen pro-Donbass.



Auf dem Plakat steht: Halte durch, Donbass! Italien ist mit dir! Was mir auffällt: Es sieht übrigens nicht so aus, als hätten das Russen geschrieben, die Kyrilliza sehen ausgesprochen gemalt aus. Selbst ich würde das anders schreiben, viel flüssiger und zusammenhängender.

Dann haben wir noch das klassische "Je suis Donbass!" und auf dem italienischen Schild steht, dass Trump, Merkel und Putin Poroshenko stoppen sollen bei seinem Versuch, die Menschen im Donbass auszulöschen.



Und schließlich noch ein Soli-Marsch mit großem Transparent im Gedenken an alle Menschenleben, die das neue Kiever Regime schon gefordert hat:

Donnerstag, 2. Februar 2017

Soldaten des Kalifats

In Deutschland sind derzeit etwa 570 Islamisten als Gefährder registriert. Etwa die Hälfte davon hält sich im Land auf, um die 90 befinden sich gegenwärtig in Haft.

Die Berliner Polizei räumt indessen ein, die Videoüberwachung des von italienischen Polizisten zur Strecke gebrachten Terroristen Anis Amri (Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt, wer es vergessen hat) bereits im Sommer 2016 eingestellt zu haben. Grund sei aber nicht Personalmangel, fügte man hinzu. Gut, den hätte ich wenigstens nachvollziehen können, aber so ...

In einer Nachrichtenübersicht las ich eben: «Gefährder Amri: Panne bei Videoüberwachung!»

Vermutlich wird eine der nächsten Schlagzeilen lauten: «Gefährder Gofi: Panne bei Fußfesselüberwachung!»

Sonntag, 22. Januar 2017

Resilienz II

Kürzlich schrieb ich noch, wir lägen auf den Knien. Mittelitalien wurde von einer "Singularität" erschüttert - die Erdbebenwarte hat bislang noch niemals drei so starke Stöße in so kurzer Zeit gesehen. Gleich darauf erfolgte die Lawinenkatastrophe in Riegopiano. Zunächst gab es an die 35 Vermisste, mittlerweile gibt es Tote.
Aber es gibt auch wieder Hoffnung.
Kinder konnten lebend geborgen werden - vermutlich haben sich nach den Angehörigen natürlich die Retter am meisten darüber gefreut, denn sie schuften unter extremen Bedingungen hart am Limit. "Ciao piccoletta mia!", waren die ersten Worte eines Feuerwehrmannes, als er ein kleines Mädchen ans Tageslicht zog - "Hallo meine Kleine!". Gibt es einen schöneren Erfolg in einer solchen Situation?
Fast noch schöner waren die Reaktionen des Städtchens Osimo bei Ancona. Als der kleine Samuele lebend geborgen werden konnte, läuteten die Glocken aller Kirchen der Stadt und des Rathauses noch dazu. Am Vormittag hatten ein paar hundert Gläubige noch eine Gebetswache gehalten für alle Opfer und Rettungskräfte, prompt kam die Antwort.

Italien ist stark - und die Italiener sind ein starkes Volk. Sie lassen sich nicht eben mal in die Knie zwingen. Wenn es hart auf hart kommt, dann versammeln sie sich zum Gebet. Sie lassen es sich nicht nehmen, den Opfern ein Gesicht zu geben - die großen Zeitungen sind voll davon, von den Fotos der Toten, der Vermissten, aus weit besseren Tagen, von den Aussagen der Angehörigen, von Verzweiflung wie Hoffnung.
(Anders als in Deutschland, wo nichtmal in der Fremde gefallene Soldaten ein Gesicht in der Öffentlichkeit bekommen, gar nicht zu reden von den Opfern der Terroranschläge in Istanbul und Berlin - es könnte die politische Agenda der "Eliten" gefährden.)

Natürlich gibt es auch hier Streit, Polemik, dies ist schief gelaufen, das ist nicht nach Plan gegangen, das Hotel hätte gar nicht genehmigt werden dürfen in dieser Lage etc. etc.
Aber diese Debatte wird offen ausgetragen und niemand fühlt sich davon so bedroht, dass er lieber die Opfer totschweigen und nicht ihrer gedenken würde.
Und dann gibt es da natürlich eine großartige Feier der Rettungskräfte, auf die das gesamte Land stolz ist.
(Wir erinnern uns. Deutschland. Künast: Warum hat man den Terroristen nicht kampfunfähig geschossen??? Drei Fragezeichen, Deppeninterpunktion.) Und der Tweet nach der Exekution von Anis Amri durch zwei italienische Polizisten des italienischen Ministerpräsidenten, der die beiden Beamten vor den Augen der Welt - ich vermute mal, die Toskana-Fraktion der Grünen kann selbst so viel italienisch - mit den Worten lobte, die beiden hätten allen italienischen Sicherheitskräften Ehre gemacht.
So geht das, liebe deutsche Politiker, so hält man die Moral seiner Leute aufrecht: Indem man ein Kompliment ausspricht, dass die Einzelnen ehrt und gleichzeitig alle anderen nicht zurücksetzt. Aber gut, was rede ich ...

Hier also die neueste Meldung aus Rigopiano, eine Übersetzung von mir via Corriere/Epa:

Die Männer der Bergrettung, die Feuerwehrleute, die Guardia di Finanza, Helfer vom Roten Kreuz, vom Verteidigungsministerium (Militär im inneren Dienst), vom Zivilschutz, carabinieri, sie alle schuften ohne Pause seit 4 Tagen schon. Sie kämpfen gegen extreme Wetterbedingungen an: Nebel, Regen, Schnee und vor allem gegen das Risiko weiterer Lawinenabgänge mit einer Wahrscheinlichkeit von 4 auf einer Skala von 5. Im Internet werden die Rettungskräfte als wahre und echte Helden gefeiert. (Epa)

So hält man eine Nation zusammen, liebe deutsche "Eliten", liebe deutsche Qualitätspresse.
Das wolltet ihr gar nicht wissen? Dann sprechen wir uns nach der nächsten Katastrophe, die euer Heimatland treffen wird.

Donnerstag, 19. Januar 2017

Resilienz

Die Italiener haben bereits mehrere verheerende Erdbeben überstanden. Dieses Mal ist es ein bisschen anders - der Winter spielt mit und mit dem Winter kommt dieses katastrophenerprobte Volk eher weniger klar. Vier Erdstöße, unabhängig voneinander innerhalb von weniger als 24 Stunden, über Stärke 5 der Richterskala gab es gestern am 18. Januar. Dazu kommt eine verheerende Wetterlage seit Tagen schon: Neuschnee mit bis zu über zwei Metern, Temperaturen, an die man nicht gewöhnt ist, vor allem, wenn dabei auch noch Strom, Gas und Wasser ausfallen. Derzeit sind in den Erdbebengebieten Mittelitaliens, also den Südmarken, den Abruzzen, dem Latium und Umbrien, an die 82.000 Haushalte ohne Strom und teils auch ohne Heizung und Wasser.
In Deutschland stößt man derweil eine Debatte über ein Holocaustmahnmal und die angebliche Nazisprech-Vokabel "Volk" an.
Luxusprobleme.
Mittelitalien ist "in ginocchio" - wie man hier bildsprachlich sagt.
Wir liegen auf Knien.

Samstag, 21. November 2015

Russische Opfer in Bamako

Das russische Außenministerium gibt bekannt, dass sich unter den neunzehn Todesopfern der Geiselnahme in der malischen Hauptstadt Bamako auch sechs russische Staatsangehörige befinden. Diese arbeiteten für die Volga-Dnepr-Fluggesellschaft.

Ewige Erinnerung.

Bilder aus Mali:

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Die erbeutete Fahne ist dem Terrorkalifat IS zuzuordnen. Auf der weißen Fläche kann man den ersten Teil des islamischen Glaubensbekenntnisses lesen - typisch für IS-Kriegsfahnen.

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