Samstag, 4. Februar 2017

Meanwhile ...

Rom ist nicht meine Lieblingsstadt, aber ich mag die Römer sehr. Sie sind ein ziemlich aufmüpfiges Völkchen - natürlich, sie sind Ziehkinder einer Wölfin :-) und dabei gleichzeitig sehr auf ihre Traditionen bedacht (übrigens haben sie das leckerste Essen des ganzen Stiefels, aber das nur am Rande).
Nur die Römer würden es wagen, bei gleichzeitiger vollständiger Ergebenheit gegenüber ihren Päpsten, diese öffentlich zu kritisieren. Das ist heute geschehen, in Rom tauchten an allen möglichen und unmöglichen Orten Plakate mit Franziskus-Kritik auf. Aus der jüngsten Geschichte ist mir kein ähnlicher Vorgang bekannt. Er habe Kongregationen zerschlagen, Priester entlassen, den Malteserorden "enthauptet" und die Francescani dell'Immacolata zerstört (ein Orden mit sehr vielen Berufungen, der sich der alten lateinischen Messe verschrieben hatte). "Und wo ist jetzt deine Barmherzigkeit?" fragt das Plakat, obendrüber ein denkbar ungünstig aufgenommenes Bild eines schlechtgelaunten, hartherzig wirkenden Franziskus.
Das ist noch keine relevante Nachricht für das Steppensturm-Blog, aber ich wollte heute ja nach Rom blicken, und da gehört diese Neuigkeit dazu.

Die Beziehungen zwischen Italien und Russland sind althergebracht äußerst herzlich - die Vorgänge im Donbass haben schon vor Jahr und Tag die Italiener bewegt und es gibt in fast jeder großen Stadt regelmäßig einen Solidaritätsabend für die Kriegsregion, bei dem sympathischerweise weniger Reden geschwungen, als aperitivo genommen wird (Wein und Knabbereien oder kleine Speisen nach Art der spanischen tapas).
Heute gab es also auch in Rom wieder Kundgebungen pro-Donbass.



Auf dem Plakat steht: Halte durch, Donbass! Italien ist mit dir! Was mir auffällt: Es sieht übrigens nicht so aus, als hätten das Russen geschrieben, die Kyrilliza sehen ausgesprochen gemalt aus. Selbst ich würde das anders schreiben, viel flüssiger und zusammenhängender.

Dann haben wir noch das klassische "Je suis Donbass!" und auf dem italienischen Schild steht, dass Trump, Merkel und Putin Poroshenko stoppen sollen bei seinem Versuch, die Menschen im Donbass auszulöschen.



Und schließlich noch ein Soli-Marsch mit großem Transparent im Gedenken an alle Menschenleben, die das neue Kiever Regime schon gefordert hat:


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