Mittwoch, 18. März 2015

Konstantinovka: Nachlese

Am Unfallort, an dem am 16. März 2015 die Besatzung eines gepanzerten Fahrzeuges des ukrainischen Militärs den Tod eines achtjährigen Mädchens und dessen Mutter verursacht hatte und die Verursacher mit einem Taxi (!) geflohen waren, legten Einwohner der Kleinstadt Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Außerdem begann am Abend der Tragödie an der Unfallstelle eine spontane Kundgebung, die später zu Unruhen in anderen Teilen der Stadt führte. Insbesondere wird von heftigem Protest in der Nähe einer Kaserne der ukrainischen Armee berichtet.

Das ukrainische Innenministerium, das sich zwar nicht sonderlich um die Aufklärung des Vorgangs bemüht, hat indes angedeutet, Proteste von Einwohnern nicht zu tolerieren. Anton Geraschenko, ein Berater des Innenministers, drohte sogar den Einsatz von Schusswaffen gegen einheimische Protestierende an. Die Polizei des von der Ukraine kontrollierten Teils der Region Donezk sucht nach mutmaßlichen Organisatoren der Protestaktionen.

Im Grunde genommen bestätigt diese Verfahrensweise die Haltung zahlreicher Einwohner des von der Ukraine kontrollierten Teil des Donbass, die in den Kiewer Soldaten nichts anderes als eine Besatzungsmacht sehen, die sie unterdrückt und dabei keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung nimmt. Denn es handelt sich bei der Tragödie nicht etwa um einen bedauerlichen Verkehrsunfall, sondern sie zeigt die Interesse- und Rücksichtslosigkeit gegenüber der Bevölkerung.

Ein ›Held der Ukraine‹, einer der Führer des ›Rechten Sektors› und Kommandeur der Nazihorde ›Asow-Regiment‹ brachte es unlängst deutlich auf den Punkt, worum es geht, wenn auch hinsichtlich der Krim: »Wir werden alles auf der Krim vernichten und zerstören.« Dass es den Kiewer Machthabern auch nur ansatzweise um die Menschen geht, kann bezweifelt werden. Ihr Gehabe ist einfach nur machtgeil. Es geht um Besitz und Kontrolle - die Menschen sind egal.

Es erinnert langsam an den Irak: Der Sturz des Diktatoren (was auf Janukowitsch nicht mal zutrifft) stürzte ein ganzes Land ins Chaos, bis zu 600.000 Zivilisten starben im Bombenhagel der ›sauberen Kriegführung‹, es folgten Bürgerkrieg, Terror, Massenexodus ... und das alles im Namen der Demokratie.

Nun denn. Viel Spaß noch beim Unterstützen solcher Leute!

achtjährige
Foto - das achtjährige Opfer der Tragödie

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