Montag, 9. Februar 2015

Debalcevo

Einige Quellen berichten, dass nach dem Einbruch der Dunkelheit die 2. Brigade der Lugansker Streitkräfte den Häuserkampf in Debalcevo aufgenommen hat. Stoßtrupps der Brigade dringen zum Bahnhof vor.

Morgen mehr.

In Kürze zum Tage

Das Verteidigungsministerium der nicht anerkannten Donezker Volksrepublik bietet den ukrainischen Streitkräften (VSU) im Kessel von Debalcevo an, sich den neurussischen Milizen (VSN) zu ergeben. Dies gab der stellvertretende Korpskommandeur der Donezker Truppen, Oberstleutnant Basurin, bekannt. »Wer die Waffen niederlegt und sich in unsere Richtung begibt, erhält eine Sicherheitsgarantie«, so Basurin. Ansonsten würden die ukrainischen Truppen weiterhin hohe Verluste zu tragen haben.

Die Verluste der VSU am vergangenen Tag im Kessel benannte Basurin mit 93 Kämpfern, einem Kampfpanzer und zwei Fahrzeugen. Seit Beginn der Offensive der VSN vor 22 Tagen verlor die VSU 2.149 Mann, drei Flugzeuge, einen Hubschrauber, 169 Panzer, 133 gepanzerte Fahrzeuge, 124 Artilleriesysteme und 96 Fahrzeuge.

Der Oberstleutnant sprach auch vom Einschlag einer Rakete vom Typ ›Tochka-U‹ auf dem Gelände einer staatlichen Chemiefabrik bei Donezk. Dort wurden in einer Lagerhalle auch in Wohngebieten geborgene ukrainische Blindgänger entschärft und entsorgt. Stark beschädigt wurde auch eine Sozialküche in Pervomaisk in der nicht anerkannten Lugansker Volksrepublik.

Foto - Oberstleutnant Eduard Basurin
http://217.218.67.233/photo/20150208/56a52ff5-89ec-443a-9808-22eb4eaa86c0.jpg

Video - Sozialküche in Pervomaisk
https://www.youtube.com/watch?v=7nFZvtLwFlM

Morgen gibt es wieder eine ausführliche Lagebeschreibung. Durch die noch anhaltenden Kämpfe um neuralgische Punkte im Kessel von Debalcevo wäre eine Schilderung heute zu unübersichtlich.

Proteste

In Kiew gab es eine Protestaktion gegen die Erhöhung der Preise für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel, die teils friedlich verlief. Ein Teil der Demonstranten bekundete jedoch seine Vorliebe für Pyromanie und zündete nagelneue, noch verpackte Reifen an. Dafür gab es dann Ärger mit vermummten Sicherheitskräften ohne Hoheitsabzeichen.

Links zu Fotos:
http://voicesevas.cdnvideo.ru/img/24118cc6feda2e1513ec163a3af4f712.JPG
http://voicesevas.cdnvideo.ru/img/14c0046fadb4b4eefd430f279ecc8ff2.JPG

Kurzmeldung

Ein Milizsoldat mit dem Funkcode ›Warjag‹ (Waräger) berichtet von der versuchten Evakuierung von Zivilisten aus dem unter Beschuss ukrainischer Mehrfachgeschosswerfer ›Smerch‹ stehenden Krankenhaus des Dorfes Zorinsk nahe Chernukhino im Kessel von Debalcevo.

Der stellvertretende Kommandeur der Donezker Truppen, Oberstleutnant Eduard Basurin, gab einige Daten vom Vortag bekannt:

- 66 mal Beschuss von Städten und Siedlungen in der Donezker Volksrepublik, davon 36 bei Nacht

- zwei tote und 22 verletzte Zivilisten durch den Beschuss

- 56 Infrastrukturobjekte wurden beschädigt

- die ukrainischen Truppen verloren 13 Tote und 20 Verwundete sowie drei Granatwerfer 120 mm und drei Fahrzeuge

Kessel von Debalcevo

Am heutigen 9. Februar 2015, gegen 09:25 Uhr, eroberte die neurussische Armee (VSN) die kleine Ortschaft Logvinova an der Straße zwischen Debalcevo und Artemovsk über Svetlodarsk. Hier befand sich ein befestigter Blokpost (Blockadeposten, Blockadeposition) der ukrainischen Streitkräfte (VSU). Mit der Einnahme des Blokposts ist das Innere des Kessels von der Außenwelt abgeschnitten. Zuvor hatte die VSN die Verbindungsstraße nach Artemovsk durch auf einer Anhöhe stationierte Artillerie weitestgehend kontrolliert.

Die VSU berichtet von den Angriffen von zwei Suchoi Su-25 auf ihre Positionen bei Novogrigorovka; später wurden es dann vier Su-25. Eben wurde auch wieder eine reguläre russische Phantomtruppe bemüht, der ukrainische Journalist Andriy Tsaplienko berichtet hingegen von Panzern und Schützenpanzerwagen der VSN auf der Straße nach Artemovsk.

In Logvinova richtet die VSN Kontrollposten und Geschützstellungen ein, um einen Ausbruch der ukrainischen Kräfte aus dem Kessel zu verhindern. Da sich im Kessel noch immer rund 8.000 Soldaten und Freiwillige der VSU befinden, werden seitens der personell etwa gleich starken VSN umfassende Gegenangriffe erwartet.

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