Dienstag, 30. Dezember 2014

Klöster des Ostens

Die nachstehende Fotografie zeigt das russisch-orthodoxe Solowki-Kloster (auch Solowezki-Kloster) auf einer Insel im Weißen Meer nahe der Metropole Sankt Petersburg.

solowki

Man beachte den historischen Wehrmauerring, der die imposante Klosteranlage eindrucksvoll umzieht und vermutlich geliebte Feinde vom Morden und Plündern abhalten sollte.

Puettko & Co. würden jetzt gewiss eine fehlende Willkommenskultur bemängeln ... ;-)

Antisemitismus

Während der moderne Linksliberalismus selbst den Terrormilizionären der IS und der Hamas etwas Positives abgewinnen kann, scheint er mit dem Judentum und dem Staat Israel gewaltige Probleme zu haben.

Die Toilettenfrauen rostigen Speerspitzen des linken Antisemitismus finden sich hier bei Elsa!

Islamisierung weltweit - ein Beispiel

Indonesien gilt unter den vom Islam dominierten Staaten als Vorzeige-Land. Die Mehrheit der Muslime auf den indonesischen Inseln gehören den moderaten Strömungen des Islam an. Anders sieht es in der Provinz Aceh aus. Seit 2001 herrscht dort die Scharia. In der Folge eines Friedensschlusses der Staatsregierung mit aufständischen radikal-islamischen Separatisten bekam die Provinz im Jahre 2005 einen weitreichenden halbautonomen Status verliehen.

Heute geht die islamische Religionspolizei in Aceh massiv gegen Menschen vor, die sich ›unislamisch‹ verhalten. Dies stellt in Indonesien ein Novum dar. Die Strafen, häufig in Form öffentlich verabreichter Stockhiebe, werden bspw. für die Nichteinhaltung von Kleidervorschriften verhängt. Daneben gibt es so genannte ›Umerziehungsmaßnahmen‹, die mit schweren Demütigungen der ›Sittenverbrecher‹ verbunden sind. Ein Atheist wurde im Sommer 2012 zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Solche Begebenheiten ereignen sich weltweit in wachsenem Maße. Offen oder verborgen, mit und ohne westliche Wahrnehmung. Die Zahl der radikalen Muslime wächst zusehends. Kein Land, auch nicht Deutschland, ist sicher vor Attentätern, die sich auf den Koran berufen und denen ein Menschenleben nichts gilt. Diese Bedrohung ist nicht lokal, sondern global. Offene Grenzen begünstigen die Entwicklung, hinzu kommt der so genannte ›homeground terrorism‹, also die Bedrohung, die im Innern eines Landes heranwächst.

Vor all dem die Augen verschließen zu wollen, ist eine gefährliche Fahrlässigkeit. Den Islam generell zu verteufeln ist sicherlich falsch. Doch die teuflischen Strömungen blauäugig zu ignorieren ist gefährlich. So sondern im Norden Iraks die Peschmerga die IS-Terror-Anhänger unter den Flüchtlingen aus und schicken sie zurück, während alle anderen Fliehenden ungeachtet ihrer Religion willkommen sind. Zumindest diese Differenzierung sollten auch die Menschen in Deutschland von ihren Verantwortungsträgern erwarten können.

Pegida und der Kampf gegen die untere Mitte

»Wir nehmen jetzt alle mal einen Bogen Papier, malen eine Wolke darauf und schneiden sie aus. Dann schreiben wir unsere Wünsche darauf und heften das Wölkchen an die Wand, damit alle lesen können. Wer nicht mitmacht, ist böse und hasst seine Mitmenschen.« So ungefähr erlebe ich derzeit die deutsche Gesellschaft.

WELT-Politikredakteur Marcel Leubecher sprach kürzlich im Zusammenhang mit den Pegida-Demonstranten von »Wutsachsen mit gedanklicher Hässlichkeit«. Sein Chefredakteur Wolfram Weimer differenziert zwar, bezeichnet die Demonstranten aber als »kleinbürgerliche Spießer«. Der Innenminister von Niedersachsen, Jäger (SPD), sieht ›Nazis in Nadelstreifen‹ am Werk, sein bayerischer Amtskollege Herrmann (CSU) will die ›Pegidas‹ in die Kirche schicken, wo sie dann vom EKD-Chef als unerträglich abgetan und gleichzeitig aufgefordert werden, auch die IS-Mörder zu lieben, die Kanzlerin spricht von Schande ... Landauf, landab prügelt man verbal auf eine relativ kleine Gruppe von Menschen ein, die eine unliebsame Ansicht vertritt. Eine wohltuende und ermutigende Ausnahme ist Publizist Henryk M. Broder.

Dabei brachte eine Umfrage eines Nachrichtensenders andere Verhältnisse ans Licht: Nur 23 Prozent der Befragten haben für Pegida keinerlei Verständnis, 26 Prozent sympathisieren zum Teil mit den Ansinnen der Demonstranten, die Hälfte teilt sie komplett. Mit Unmengen von Blendgranaten und Nebelkerzen, die letztlich sogar wirken werden, weil kaum jemand mit ›Nazis‹ zu tun haben möchte, verdrängt man die eigentlichen Fragen. Diese sollten lauten: Gibt es eine Islamisierung? Ist sie bedrohlich? Wodurch äußert sie sich? Was bleibt zu tun? Darauf gibt es keine Antworten. Stattdessen werden die Fragesteller verunglimpft und in die rechte Ecke gedrängt.

Zu den Medien: Persönlich bezeichne ich sie nicht als ›Lügenpresse‹, sehe aber enorme Defizite in der Berichterstattung. Was in einem Meinungsmagazin gut und richtig ist, nämlich das Darlegen verschiedener Ansichten und die Debatte darüber, halte ich in informativen Medien für völlig falsch. Ich möchte in der Tagesschau, im SPIEGEL oder in der WELT nicht die persönlichen Meinungen der Journalisten hören oder lesen, schon gar nicht, wenn sie aus zusammengesetzten Häppchen aus Äußerungen in sozialen Netzwerken bestehen, sondern ich würde gerne überprüfbare Informationen, Zahlen und Fakten erhalten, auf deren Grundlage ich mir eine eigene Meinung bilden kann. Doch der Unterschied zwischen korrekter Information und beeinflussender Nachricht scheint immer größer zu werden, was nicht nur die zahlreichen kritischen Kommentare gegenüber den Medien belegen. Die Zuschauer und Leser bekommen mehr Wertung als Sachkundigkeit serviert.

Woran liegt das? Natürlich wird die geäußerte Meinung eines Journalisten nicht vom Staat vorgegeben. Höchstens vom Herausgeber, der auch wirtschaftliche Zahlen im Blick haben muss und mehr Unternehmer als Journalist ist. Vor allem aber gehören alle bezahlten Hauptmedienmacher einer bestimmten Menschengruppe an, die ich der Einfachheit halber als ›Establishment‹ bezeichnen möchte.

Dieses Establishment umfasst Staat, Politik, Medien, Wirtschaft, Kirchen, Gewerkschaften, Dach- und Sachverbände, Zentralräte und Zentralkomitees, weitere zivilgesellschaftliche Bereiche - mit all ihren zahlreichen Amtleuten und Funktionären, Unterfunktionären, Anhängern und ›Groupies‹. Die genannten Organisationen und Gruppen mögen sich in ihren Ansinnen und Zielen voneinander unterscheiden - wie die Deutsche Bischofskonferenz und der Schwulen- und Lesbenverband -, doch alle gemeinsam beanspruchen sie die Deutungshoheit. Der nichtorganisierte ›Normalo‹ bleibt bei der Meinungsbildung außen vor, selbst innerhalb des eigenen Milieus. Der Funktionär redet nur mit dem Funktionär auf gleicher Augenhöhe.

Da sitzen bspw. hochgelehrte Menschen in Talkshows und reden in sachlich-kühler Emotionslosigkeit über die Probleme anderer Leute, die ihnen jedoch absolut fremd sind. Wird ab und an ein Betroffener eingeladen, begegnet man diesem mit altväterlicher Gönnerhaftigkeit und versucht mit teils diffusen ›Studien‹ und ›Forschungsergebnissen‹ die geschilderten Erfahrungen der Betroffenen zu widerlegen und die eigenen Ansichten als ›alternativlos‹ darzulegen. Einzelschicksale, heißt es dann abschätzig-nachsichtig, aber dass manche Probleme in geballter Form auftreten, lässt den ›Elite-Pragmatiker‹ in keiner Weise nachdenklich werden. Zu sehr ist die eigene Erlebenswelt völlig anders, als dass man das Erleben der anderen Leute noch nachvollziehen kann. Man lebt unter ›seinesgleichen‹. Doch manches hypermoralische Weltbild würde wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen, wenn der ›Gutbürger‹ zu einem Leben in den Stadtrandghettos verdammt wäre. Denn dort befände er sich mitten zwischen den Tätern und den Opfern einer Gesellschaft, die von anderen erzeugt wurde und für deren Gestaltung es keine Möglichkeit der Mitsprache gab.

Wie auch immer, es ist eine sich weiter vertiefende Spaltung zwischen den etabliert Organisierten und deren Gefolge einerseits und den Nichtorganisierten andererseits entstanden. Man versteht sich nicht mehr und spricht nicht einmal mehr in den gleichen Worten. Die Probleme und Interessen von oberer und unterer Mittelschicht haben sich voneinander entfernt. Ohnehin sind die Anliegen der einfachen mittleren und unteren Bevölkerungsgruppen immer von untergeordneter Bedeutung. So haben es die ›Inhaber der Meinungs- und Deutungshoheit‹ nun mal festgelegt. Die Dresdner Demonstranten sind es leid, ihre Bedenken und Befindlichkeiten zu artikulieren. Ihnen hört sowieso niemand zu. Und so hat Pegida etwas von Shakespeares ›Hamlet‹: Der Rest ist Schweigen!

Ein letzter Satz zu den Kirchen: Diese können das Abendland mit schlecht besuchten Gottesdiensten, Massenaustritten und nicht enden wollender Debatten über Sexualmoral gewiss nicht retten - es sei denn, sie retten sich erst mal selbst und bieten den Menschen mehr als politisch korrektes Gerede. Eine reale geistige Heimat wäre nicht schlecht. Ausgerechnet das 19. Jahrhundert als gutes Beispiel zu bemühen, lässt mich schmunzeln. Denn damals tat sich unter den Gläubigen die bis heute bestehende Kluft zwischen Bürgertum und Arbeiterschaft auf, so dass der sel. Adolph Kolping mit eigens gegründeten Vereinen die unteren Schichten in die Kirche zurückholen wollte.

Die Kirchen sind selbst zur verweltlichten Domäne von Teilen der oberen Milieus geworden, in dem sich andere Leute nicht mehr ernst genommen fühlen und ihre Befindlichkeiten nicht berücksichtigt sehen. Die Sprachlosigkeit hinsichtlich der Interessen und Anliegen ist zwischen den ›Meinungsmachern oben‹ und den ›Sprachlosen unten‹ im deutschen Christentum ebenso ausgeprägt, wie in anderen Bereichen der Gesellschaft. Der Umgang miteinander erinnert mich eher an ein Wunschsystem von ›Befehl und Gehorsam‹, in dem es zu viele Möchtegern-Befehlshaber und zu wenige Soldaten gibt.

Genug damit. Mein Fazit: Pegida wird nicht wegen der durch die Teilnehmer vertretenen Ansichten zur Gefahr für die Demokratie aufgebauscht, sondern wegen der Verweigerungshaltung der Demonstranten gegenüber dem Establishment. Niemand, keine Partei, keine Organisation, hat Einfluss auf die Beteiligten. Diese reden nicht mit der Presse, weil man ihr misstraut. Jede Verunglimpfung der Demonstranten verstärkt die Ablehnung. Sie wollen nicht reden, weil man zuvor nicht mit ihnen geredet hat.

P.S.: Während der Weihnachtsfeiertage wurde nicht nur in Deutschland ein Gottesdienst gestört, sondern in Dänemark eine Frau ohne jeden Grund von ›muslimischen Kulturbereicherern‹ mit Fahrradketten zusammengeschlagen. Überhaupt sind manche weltoffenen Menschen absolut blind, wenn es um die Welt geht. Schlimm, wenn selbst manche Intellektuelle nicht mehr über den Tellerrand hinaus sehen können.

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