Freitag, 27. Februar 2015

Novotoshkovskoe

Die Siedlung Novotoshkovskoe befindet sich im von den Kiewer Truppen kontrollierten Bereich der Region Lugansk. Der Gouverneur dieses Gebietes, Gennadi Moskal, bezeichnet Novotoshkovskoe als die einzige Ortschaft auf dem Territorium der Ukraine (wobei er DVR und LVR herausrechnet), deren Infrastruktur vollständig zerstört wurde. Von einst mehreren Tausend Menschen leben heute noch um die 300 in der Siedlung, darunter 15 Kinder.

Novotoshkovskoe war vor dem Eintreten des Waffenstillstands hart umkämpft und wechselte mehrfach den Besitzer. Der Anblick der Siedlung ähnelt nun den Kleinstädten und Ortschaften an der Frontlinie auf dem Gebiet der nicht anerkannten Donezker und Lugansker Volksrepubliken, die allesamt in weiten Teilen stark zerstört wurden und deren Infrastruktur funktionsuntüchtig ist.

Die Menschen in den Regionen Lugansk und Donezk haben den Krieg nicht ausgelöst. Die neurussischen Milizen, gegründet als Selbstverteidigungskräfte, haben zwar die Kontrolle in den mehrheitlich pro-russischen Gebieten übernommen, aber keine Aggressionen gegenüber der Rest-Ukraine gezeigt. Der Krieg wurde von Kiew in den Osten des Landes getragen. Kampfflugzeuge und Artilleriesysteme der ukrainischen Armee griffen die Städte und Siedlungen in den aufständischen Gebieten an. Nicht umgekehrt.

Seitens der ukrainischen Führung gab es nicht nur einen Hagel von Bomben und Granaten, sondern zusätzlich ein wirtschaftliches Totalembargo, dessen Folgen nicht zwischen Zivilisten und Milizangehörigen unterscheidet. Vom ersten Schuss an nahm die Kiewer Regierung keinerlei Rücksicht auf die Zivilbevölkerung im Donbass.

Bilder gehen um die Welt. Bilder der Zerstörung. Sie sollen die Schrecken des Krieges zeigen, aber sie zeigen nur totes Material. Zerbrochenen Beton, geborstenes Glas, verbogenen Stahl. Menschen kommen nur selten zu Wort, und wenn, dann sind sie weit weg von den Trümmern, die der Beschuss verursacht hat. Man redet lieber über das Völkerrecht und noch lieber über den ›Aggressor Putin‹.

petrovski
Petrovski-Bezirk, mitten in Donezk

Doch wer kümmert sich nun um die alten Mütterchen, denen Kiew seit Monaten die Rentenzahlung verweigert? Wer versorgt die Verletzten in den Krankenhäusern, deren Personal keine Gehälter bezieht und die von der Medikamentenversorgung abgeschnitten sind? Die deutschen Grünen? Marie Louise Beck und Werner Schulz? Nein. Es sind Staat und Gesellschaft der Russischen Föderation. Und es sind die Milizen mit ihren humanitären Abteilungen, die unermüdlich dringend notwendige Güter heranschaffen und ihre eigene Versorgung mit den Zivilisten teilen.

»Alle waren gegen uns«, klagte ein ukrainischer Kriegsgefangener nach der Einnahme von Debalcevo durch die Milizen, »keiner wollte uns haben.« Wer die Augen, Ohren und Herzen öffnet, der weiß warum es so ist.

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