Russischer Frühling

Freitag, 15. Mai 2015

Nachtgebet

Herr des Flusses, Herr der Welt und des Universums, am Ufer des Severskiy Donez steht ein einsamer Kosak, der Dich bittet für sein Volk. Ich habe gefehlt, Gospodin, immer und immer wieder, ich bin ein Sünder vor Deinem Angesicht, und daher verfahre mit mir nach Deinem Willen. Nur für mein Volk, nur für meine Lieben, bitte ich Dich um die Gnade des Lebens, der Freiheit und der Gerechtigkeit.

Gospodin, vergib all den Lügnern, den Heuchlern, den Herzlosen, sollen sie doch Milde erfahren, doch schütze mein Volk vor der Niedertracht und der Bosheit der Gottlosen. Ich habe keine Träne mehr, die ich um Dich vergießen kann, aber eine letzte soll fallen in das Wasser des Severskiy Donez. Sie ist das einzige Opfer, das zu erbringen mir noch möglich ist. Bitte nimm es an. Oder vernichte mich mit den Meinen.

Donnerstag, 14. Mai 2015

Zum dritten Mal

in kurzer Zeit bedankt sich der Kommandeur der Brigade Prizrak, Aleksey Mozgovoy, ausdrücklich bei deutschen Unterstützern.

»Prizrak hat Freunde in Deutschland, und nicht zum ersten Mal kommt Unterstützung aus diesem Land«, so der Brigadekommandeur. »Menschen aus dem deutschen Volk helfen Neurussland, mit Worten und auch mit Taten.«

Im Namen der Brigade dankt Mozgovoy allen, die in Wort und Tat an der Seite von Novorossia stehen.

Video - Unterstützung aus Deutschland
https://www.youtube.com/watch?v=Bfqje3q9teI

Hohe Ehrungen

Die Kämpfer der gepanzerten Brigade der Donezker Miliz Andrey Zaitsev, Valery Boyko und Sergey Rakulenko wurden wegen besonderer Tapferkeit mit dem höchsten Orden der Donezker VR ausgezeichnet: dem Goldenen Stern.

panzerleute.jpg
Foto: Die drei geehrten Milizsoldaten

Herzlichen Glückwunsch, Kameraden!
Und passt auf euch auf!

Der Donbass am 13. Mai

Die Situation an den Fronten hat sich deutlich verschärft. Kampfhandlungen gab es in allen hier regelmäßig genannten Abschnitten, hauptsächlich an der Peripherie von Donezk und an der Bakhmutska-Trasse.


Bereich Donezker VR

In der Nacht gab es Beschuss von Donezker Wohnbereichen durch schwere Waffen der ukrainischen Armee (VSU). Auch im Tagesverlauf war in der Stadt Geschützdonner zu hören. Es wurden zwei Kampfflugzeuge Suchoi Su-25 gesichtet, die vermutlich Aufklärung betrieben. Es wurde Fliegeralarm ausgelöst. Bei Spartak in der Nähe des Donezker Flughafens gab es zuerst Beschuss durch die VSU, dann kleinere Gefechte mit Schützenwaffen.

Auch Gorlovka erlebte nächtlichen Beschuss durch die VSU, der erst gegen 02:00 Uhr endete. Ausgelöst wurden mehrere Brände, beschädigt wurden u.a. Wohnhäuser, zwei Schulen und ein Kindergarten. Verletzte gab es nach ersten Meldungen nicht.

Im Südabschnitt wurde das Dorf Sahanka nahe Mariupol von der VSU beschossen. Auf ukrainischer Seite wurden Panzer, Schützenpanzer, Selbstfahrlafetten und Mehrfachgeschosswerfer zusammengezogen. Darüber hinaus soll eine Anzahl von mobilen Feldlazaretten nach Mariupol verlegt worden sein.


Bereich Lugansker VR

Beschuss durch die VSU gab es in den Ortschaften Slavyanoserbsk, Veselaya Gora und Schastye. Ukrainische Mörsergranaten schlugen auch bei der Eisenbahnbrücke in Staniza Luganskaya ein. Erneut wurde das Fürst-Igor-Denkmal beschossen. Zur Vergeltung feuerte die neurussische Armee (VSN) auf ukrainische Stellungen bei Krimskoe.

truemmer.jpg
Foto: Der Donbass in Trümmern

Entlang der Bakhmutska-Trasse gab es nahezu ununterbrochen schweren Beschuss durch die VSU. Die VSN erwiderte das Feuer mit allen zur Verfügung stehenden Waffensystemen. Die Ortschaften Schastye und Sokolniki sowie die Blokposts Nr. 29 und 31 wurden von der VSU mit Artillerie angegriffen.

Verluste der VSU: zwei Tote und 24 Verwundete, drei Schützenpanzerwagen beschädigt, ein Schützenpanzer und zwei Granatwerfer zerstört; Verluste der VSN: 15 Verwundete, zwei Schützenpanzer beschädigt.


Sonstiges

1 - Der ukrainische Präsident Poroschenko und die deutsche Bundeskanzlerin Merkel forderten während eines Treffens die sofortige Waffenruhe, den vollständigen Rückzug aller schweren Waffen, die Freilassung aller Gefangenen und Geiseln sowie den Zugang für die OSZE zu allen Einrichtungen.

Warum Poroschenko seine eigenen Forderungen nicht umsetzt, muss wohl als neuzeitliches Rätsel betrachtet werden. Bei Frau Merkel ist die Sache klar, denn dank der Erkenntnisse im NSA-BND-Skandal erscheint sie ohnehin eher als US-Filialleiterin. Eigenständige nationale Politik sieht anders aus.

2 - Das russische Ministerium für Katastrophenschutz verlegte 21 kritisch kranke Kinder aus dem Donbass von Rostov am Don in Spezialkliniken in Moskau. Hier wird ihnen hoch qualifizierte medizinische Versorgung zuteil, die in Krankenhäusern des Donbass nicht vollständig gewährt werden kann.

Ein großes Vorhaben

Wer derzeit von der Krim in den Norden fahren möchte, muss bis zu zwanzig Stunden Fahrzeit einkalkulieren. Beeinträchtigt ist dadurch auch der Verkehr von Waren von der Krim und auf die Krim. Zudem haben ukrainische Truppen die Brücken vermint.

Eine Verbindung der Krim zum russischen Festland soll Abhilfe schaffen. Das gigantische Projekt, an dessen Umsetzung lange Zeit kaum jemand glauben wollte, ist nun angelaufen. Bis 2018/19 soll eine Brücke über die Meerenge von Kerch den Betrieb aufnehmen. Der Bau von Zufahrtsstraßen hatte bereits nach dem Winter begonnen, nun setzten auch Bauarbeiten an der Brücke in Kerch ein.

kerch.jpg
Foto: Bauarbeiten in Kerch

Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei fünf bis acht Milliarden Euro. Ein Teil der Strecke wird voraussichtlich durch Unterwassertunnel führen.

Kundgebung in Lisichansk

Der frühere Bürgermeister von Lisichansk, Sergey Dunayev, heute Abgeordneter des ›Oppositionsblocks‹ in der ukrainischen Verchovna Rada, bezeichnete während einer Kundgebung in seiner Geburtsstadt die Angehörigen der Miliz im Donbass als Helden. Die 100.000-Einwohner-Stadt Lisichansk liegt im von ukrainischen Truppen kontrollierten Teil der Region Lugansk nördlich von Pervomaisk und Kirovsk.

Gemäß Dunayev warfen die Operationen der Kiewer Sicherheitskräfte im Donbass die ukrainische Wirtschaft um zehn Jahre zurück. »Im Donbass wurden die Städte und Dörfer zerstört, die Unternehmen wurden stillgelegt, die Menschen sind ohne Obdach und von Verarmung bedroht«, so der Volksvertreter. Nach seiner Auffassung waren die Bergleute und Metallurgen, denen die Versorgung ihrer Familien nicht mehr länger möglich war, gezwungen, in den Krieg zu ziehen.

dunayev.jpg
Foto: Sergey Dunayev

»Ja, sie sind Helden, weil sie jeden Tag ins Angesicht des Todes schauen«, sagt Dunayev. »Ihr Heldentum entstand aus der Notwendigkeit des Kampfes, aus Verzweiflung und wegen der Verantwortungslosigkeit der Politiker. Die gegenwärtige Regierung treibt das Land in die Abhängigkeit des IWF (Internationaler Währungsfonds) und zerstört die Realwirtschaft.«

Ein letzter Satz folgte zur Rentenpolitik der neuen Kiewer Machthaber. Er prangert besonders die »unmenschliche Haltung der Behörden gegenüber den Veteranen des II. Weltkrieges« an, denen anlässlich des 70. Jahrestages des Sieges über den Hitlerfaschismus zynisch der Respekt verweigert wurde.

Mittwoch, 13. Mai 2015

Ruhe in Frieden

Heute starb beim Räumen eines Minenfeldes an der Bakhmutska-Trasse der junge Milizsoldat Aleksey, Rufname Nemo, aus der Stadt Alchevsk in der Lugansker VR.

aleksey.jpg

Möge dir die Erde leicht sein, Aleksey!
stgeorgsband

Kugelsicher

Zuerst sollte nach dem Willen des ukrainischen Ministerpräsidenten Jazenjuk Ukrainisch eine EU-Amtssprache sein. Dann behauptete er, die Sowjetunion hätte die Ukraine und Nazi-Deutschland überfallen. Nun hat er gegenüber der französischen Zeitung Le Monde erneut seinen Scharfsinn unter Beweis gestellt.

krolik
Foto: Arsenij Jazenjuk (rechts)

Jazenjuk ist davon überzeugt, dass die Ukraine die ›kugelsichere Weste‹ der Europäischen Union in einem bevorstehenden Atomkrieg mit Russland ist.

»Wir schätzen die Unterstützung unserer westlichen Freunde«, so Jazenjuk weiter, »aber Europa und die Welt müssen sich an die Opfer der Ukraine bei der Verteidigung der Freiheit und der Werte Europas erinnern.«

Ein Atomkrieg mit Russland? Und kugelsichere, gar atomsichere Ukrainer? Also echtma ...

Neues aus dem Kindergarten

Aserbaidschanische Medien retuschierten auf einer Aufnahme von der Moskauer Siegesparade die Fahne des armenischen Marschblocks weg und verschandelten damit auch das Gebäude im Hintergrund, diese Kulturbanausen ...

fahneweg.jpg

Derweil hatten west- und ostukrainische Eltern entschieden gegensätzliche Vorstellungen bezüglich des Outfits ihrer Kinder anlässlich des Tages des Sieges ...

kinder.jpg

Dafür präsentierten sich die Vertreter der Weltreligionen in einträchtigem Miteinander ...

religion.jpg

Der Donbass am 12. Mai

Bereich Donezker VR

Nach relativer Ruhe während der Maiferien brachen erneut intensivere Kämpfe aus. Teile von Donezk im Südwesten, Westen und Norden wurden von der Artillerie der ukrainischen Armee (VSU) beschossen. Kämpfe gab es bei Peski und am Donezker Flughafen. Beschuss und Gefechte gab es weiterhin in den Ortschaften Spartak, Trudovska und Kremennaya, am Einkaufszentrum Metro am Flughafen.

Auf die Stadt Gorlovka wurde mit Artillerie und Grad-Raketen gefeuert; Anwohner berichten von mehr als 250 Einschlägen. Eingesetzt wurden Panzer, Selbstfahrlafetten, Haubitzen und Mehrfachgeschosswerfer. Erst spät in der Nacht gelang es den neurussischen Milizen (VSN) das gegnerische Feuer zu unterdrücken. Betroffen vom Beschuss waren Wohnhäuser, eine Gaspipeline und Stromleitungen. Zudem wurde ein Brand ausgelöst. Zwei Zivilisten wurden verletzt.

gorlovka.jpg
Foto: Wohnhaus in Gorlovka

Im Abschnitt Shirokino am Asowschen Meer blieb es relativ ruhig. Am Abend gab es Gefechte mit Granatwerfern und Schützenwaffen. Die VSU beschoss mit schweren Waffen die Ortschaften Shirokino und Sahanka.

Bereich Lugansker VR

An der Bakhmutska-Trasse im Norden der Lugansker Front finden anhaltende Kämpfe statt. Besonders heftig sind die Gefechte am Blokpost Nr. 29. Von der Höhe 175,9 feuerte die VSU aus Panzern und Granatwerfern mit hoher Intensität auf Stellungen der VSN, wobei 24 Kämpfer verletzt wurden. Im Gegenzug vernichtete die VSN einen Kampfpanzer, einen Schützenpanzer, vier Granatwerfer und mehrere Panzerabwehrsysteme.

Weitere Gefechte gab es bei der Ortschaft Schastye. Aus der Siedlung Staniza Luganskaya konnte eine Anzahl Einwohner die Frontlinie überqueren und sich in Sicherheit bringen. Sie werden derzeit von humanitären Einheiten der VSN versorgt und werden anschließend in der Umgebung untergebracht. Diese Menschen konnten dem Krieg vorerst entkommen.

1. Maulender Autor
2. Kasinogespräche
3. Zeitgeschehen
4. Nazis gegen rechts
Akte Bundeswehr
Akte Unsinn
Akte Weltordnung
Elsa fragt den Soldaten
Russischer Frühling
Sirkos Staniza
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren