Mittwoch, 30. September 2015

Regeln der Kriegführung

Die momentane russische Strategie in Syrien zielt meines Erachtens darauf ab, den ‹Islamischen Staat› mit Bodentruppen anzugreifen, die von der syrischen Regierungsarmee gestellt werden und von der russischen Luftwaffe unterstützt werden. Dazu bedarf es eines sicheren rückwärtigen Gebietes und günstiger Nachschubwege in der West-Ost-Ausrichtung.

Der Kessel zwischen Homs und Hama (grüne Fläche im Zentrum des Kartenausschnitts), in dem sich Kämpfer der Freien Syrischen Armee, der Al-Nusra-Front und der dschihadistischen Gruppen ‹Islamische Front› und ‹Faylac al-Scham› befinden, behindert die geplanten Operationen gegen den IS im Osten (dunkelgraue Fläche).

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Kartenausschnitt - Region Homs und Hama

Die Regierungstruppen, die derzeit die Erweiterung des Kessels unterbinden müssen, werden für die Offensive gegen die IS-Verbände im Westen, die ein Vordringen in das Hinterland der Terrorarmee verhindern, dringend benötigt. Also wird versucht, den Kessel zu beseitigen.

Nun kann man natürlich - wie gestern bei ‹Maischberger› der bündnisgrüne Chefpolemiker Schulz - jede Zusammenarbeit mit Assad als moralisch verwerflich betrachten, nur ist es erst heute, ganz plötzlich, allein Russlands Problem. Wer sich sonst so mit wem traf - zwei Beispiele:

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1. US-Senator McCain mit ‹IS-Kalif Ibrahim› (2.v.l.)

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2. US-Außenminister Kerry mit Baschar al-Assad

Am Ende muss jeder Beteiligte sich einmal selbst fragen: Will ich Frieden bringen oder Recht haben? Militärisch gesehen kann der IS allein mit Luftangriffen nicht besiegt werden. Wozu diese Leute fähig sind, dass sie immer wieder für üble Attacken gut sind, zeigen dieser Tage die Taliban in Kundus.

Russland bringt gerade mehrere Beteiligte und Unterstützer an einem Tisch zusammen: Syriens Regierung, den Irak und Iran, die syrischen Kurden. Dies sind wohl auch die einzigen Kräfte, die dem Terrorkalifat am Boden etwas entgegenzusetzen haben. Die US-geführte ‹Luftkoalition› hat nach eigenen Angaben bisher nur bewirkt, dass um die 10.000 Getötete durch 10.000 neue Kämpfer ersetzt wurden. Russlands Intervention kann möglicherweise den Durchbruch erzwingen.

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