Freitag, 10. Februar 2017

Donezk trauert

Hier weitere Eindrücke von der Trauerfeier für Michail Tolstych, an der Zehntausende teilnahmen:

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Die zwei Türme

Derzeit befindet sich rund um das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt, den Pariser Eiffelturm, ein Zaun. Errichtet wurde er zur Eindämmung der allzeit gegenwärtigen Bedrohung durch den islamistischen Terror in den Metropolen unseres Nachbarlandes, das zwischen 7. Januar 2015 und heute nicht weniger als 234 Tote und 656 Verletzte zu beklagen hatte.

Nun soll der Zaun durch eine Glasmauer ersetzt werden. Dieses transparente, aber schussfeste Gebilde ist die Zukunft der Europäer. Angesichts einer gefühlt latenten, aber stets präsenten Gefährdung durch den islamistischen Terrorismus wird man sich an den alltäglichen Anblick von Mauern und Zäunen, von Betonsperren, vermummten und schwerbewaffneten Polizeikräften sowie gepanzerten Einsatzfahrzeugen gewöhnen müssen.

Freiheit hinter Mauern

Mauern und Zäune sind der Preis für eine idealistische und phrasenbehaftete Politik der grenzenlosen Buntheit und Vielfalt, die längst in den Hirnen und Herzen unzähliger Menschen gescheitert ist und die trotz der Gefühle von Beklemmung und Furcht als schrankenlose Freiheit verkauft wird. Inwieweit und wie lange man sich zwischen diesen Sperren noch FREI fühlen wird, bleibt zu bewerten dem Einzelnen überlassen.

Die Herrschaften in einem anderen Turm - dem Elfenbeinturm der realitätsfernen Politik - haben es so beschlossen. Zuerst lässt man alle Schranken und Hemmungen fallen, um so viele Menschen wie möglich ins Land zu lassen. Dann aber möchte man so viele Menschen wie möglich wieder abschieben. Welch Widersinn!

»Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta.«
Peter Scholl-Latour

Außer Spesen nichts gewesen? Man kann tatsächlich diesen Eindruck gewinnen. Doch wer das Ganze als «Asylindustrie» bezeichnet, bei der es, wie in jedem anderen Industriezweig, Gewinner gibt, ist der «wahre Feind» der «alternativlosen Demokratie» und einer quietschbunten deutschen Bevölkerung, die letztlich in ihrer Gesamtheit die Zeche zu zahlen hat.

Mittlerweile haben die einstigen Willkommenskulturellen Angst vor ihrer eigenen Courage. Nun will man gar von Asylbewerbern, die nicht an der Klärung ihrer Identität mitwirken, die Mobiltelefone durchsuchen. Gute Idee, denn ein Syrer führt wohl kaum ausschließlich Telefonate mit Afghanen oder Libyern.

Doch wann ist es soweit, dass JEDES Handy durchsucht werden darf? Der Schritt in den Überwachungsstaat zeigt sich nicht ausschließlich am eindeutigen Handeln als solcher, sondern zuvor in der Schaffung der Möglichkeiten.

Die Welt wird zum Vorgarten

Längst unterscheidet man in den Führungsetagen nicht mehr zwischen Globus, Land und eigenem Vorgarten. Oder dem der anderen. Verantwortlich ist man für alles und nichts. Alles muss gleich sein. Gleich bunt. Wer nicht mitmacht, ist bestenfalls der Spielverderber, die Spaßbremse, im schlechtesten Fall der Rechtpopulist, der Nazi, der mit allen Mitteln bekämpft werden muss. Zuhören, dem Volk aufs Maul schauen, ist unmöglich in den abgehobenen Sphären der gottgleichen Erhabenheit des Elfenbeinturms.

Doch in vielen Ländern Europas und der Welt ist man des Spieles zunehmend überdrüssig. Ein wiedererstarkender Nationalismus stemmt sich den enthusiastischen Gleichmachern der Menschheit und Propheten der Eine-Welt-Gesellschaft ohne Schranken, Hürden und Tabus mit wachsender Kraft entgegen. Sie rütteln am Turm der politisch und gesellschaftlich Mächtigen und werden dafür verfemt.

Je mehr der Druck in Richtung «Vereinigte Europäische Staaten» geht, je deutlicher zeigt sich der Widerstand in den beteiligten Nationalstaaten. Teile der Völker Europas vertrauen nicht mehr auf ihre Parlamente und Regierungen, die ohnehin von den anderen Bevölkerungsteilen gewählt wurden, und organisieren sich selbst. Lose oder straff, je nach Mentalität und Tradition. Die Parzellen des europäischen Gartens gliedert sich auf in kleine Beete.

Vom Klatschen zur Klatsche

Immerhin, den Deutschen geht es (noch) gut. Zu gut, möchte man manchmal meinen. Jedenfalls zu gut, um noch die leisen Stimmen der Abgehängten und Verzweifelten hören zu können. Die öffentliche Meinung wird beherrscht von Berufsdemokraten, staatlich alimentierten Funktionären, linksliberalen Medien, regierungstreuen Polit-Satirikern und Künstlern, deren Werke man höchstens der stets beherrschten Königin von England als Begrüßungsgeschenk andrehen kann.

Doch die Vorreiter der kunterbunten Welt der Vereinheitlicher und Vereinheitlichten schwächeln vor sich hin. Wer sich um seine spärliche Rente sorgt, also mittlerweile jeder zweite Einwohner des Landes, hat nur wenig Bedarf an überproportional stark in den Vordergrund gerückten Rassismus- und Sexismusdebatten und kein Gespür mehr für oft zweckfreie Gespräche zur demokratischen Willensbildung. Das Gemeinwesen, so eine gefühlte Erkenntnis, dient immer nur den anderen, nie aber mir und meinesgleichen.

Anspruch und Wirklichkeit

Globalpolitik statt Landespolitik, Ideologie statt Realismus, Emotionalität statt Sachlichkeit - das sind die neuen Leitlinien. Dazu bedarf es der guten, alten Schreckgespenster. Neben der besonders in Deutschland als solche bemühten «Alten Garde» Hitler und Honecker, sind es heute Putin und Erdogan - die sich in ihren Ländern seltsamerweise mehrheitlicher Beliebtheit erfreuen. Man könnte sie gutwillig als «Regenten im Sinne der Mehrheit» bezeichnen.

Nun, vielleicht ersehnen sich zahlreiche Menschen weltweit einen neuen «Heilsbringer», der sie aus ihrer Ohnmacht und Sprachlosigkeit befreit. Und, bei allem Respekt, hierfür sind weder Frau Merkel noch Herr Schulz sonderlich geeignet. Ihnen fehlt schlicht die natürliche Autorität, also das Gegenstück zur verliehenen Autorität. Ihre Macht beruht auf der selbst erzeugten Alternativlosigkeit.

So dümpelt Europa im stetigen Wechsel zwischen Zustimmung und Ablehnung, zwischen ungleich verteiltem Freud und Leid dahin, von den einen geliebt und den anderen gehasst, von den dritten unbeachtet. Es wird mit der glühenden Inbrunst eines jähen Strohfeuers zusammengehalten, was bisweilen nicht zusammengehören will.

Werte und Kulturen

Davon abgesehen, Entschuldigung bitte, sind die Völker Europas gespaltener denn je. Die Gefahr des Wiederaufflammens alter Konflikte steigt nicht durch die mangelnde Staatlichkeit der Europäischen Union, sondern durch die Forderung nach Unterwerfung gewachsener Kulturen, Religionen und Traditionen unter ein nur in Ansätzen vorhandenes gemeinsames Wertegerüst.

Einige Länder sind hauptsächlich wegen der eigenen Vorteile in der EU. Und wegen der NATO (da sind wir wieder bei den Schreckgespenstern). Die innere Zerrissenheit zwischen der Zustimmung zu den (west-)europäischen Werten und dem Erhalt der eigenen kulturellen Identität kann man in einigen Ländern Europas förmlich mit den Händen greifen.

Zwei Türme stehen sich feindselig gegenüber. Da ist der Elfenbeinturm der Mächtigen, hinter dessen Wänden es nur Raum für Lobhudelei und Selbstbeweihräucherung gibt, da das altehrwürdige Wahrzeichen hinter seinen Panzerglasmauern als Mahnmal einer gescheiterten, aber trotzdem weiterpraktizierten Politik.

Niemand scheint in der Lage zu sein, die Wälle und Gräben niederzureißen - etwa durch eine sinnvolle Politik im Dienste und zum Wohle der Menschen.

Russische Soldaten in Syrien I

Wenn man die Medien konsumiert, entsteht der Eindruck, Russlands Luftwaffe würde ganz Syrien in Schutt und Asche legen. Doch insbesondere die Beobachter vor Ort zeichnen ein anderes Bild. Die russischen Truppen in Syrien leisten gegenwärtig unverzichtbare Hilfen, um die rückeroberten Städte und Dörfer wieder bewohnbar zu machen und sie der Bevölkerung zurückgeben zu können.

Die Arbeit dieser Kräfte soll nicht unerwähnt bleiben. In loser Folge möchte ich die einzelnen Dienste und ihre Leistungen darstellen. Begonnen wird heute mit den

Kampfmittelspezialisten der Pioniereinheiten

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Bevor die Spezialisten tätig werden können, befassen sie sich mit dem Aufspüren gefährlicher Hinterlassenschaften. Dies sind häufig nicht detonierte Bomben und Granaten, aber auch installierte Sprengfallen.

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Die explosiven Funde werden geborgen, was auch für die Spezialkräfte nicht ungefährlich ist.

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Die aufgefundenen Explosivmittel werden auf Fahrzeuge verladen und die gefährliche Fracht wird außerhalb der bewohnten Gebiete verbracht.

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In abgelegenen Gebieten werden die Kampfmittel gesammelt und gesprengt.

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Nach erledigter Arbeit begeben sich die Kampfmittelspezialisten unermüdlich zum nächsten Einsatzort.

Trauerndes Donezk

Trotz klirrender Kälte harren Tausende Menschen, Alte wie Junge, in langen Schlangen am Donezker Theater für Oper und Ballett aus, um Abschied zu nehmen. Abschied von Michail Tolstych, bekannt unter dem Funkruf «Givi», Oberst der Donezker Volksmiliz und Kommandeur des Panzerbataillons mit Brigadestatus «Somali».

Die Menschen in den geordneten Reihen blicken zutiefst traurig drein, sind schockiert vom Verlust eines jungen Mannes, der für Unzählige ein Idol gewesen ist - und es bleiben wird. Viele halten Blumen in den Händen. Unter den Trauernden befindet sich auch Oberst Zaharchenko, das Oberhaupt der Donezker Volksrepublik und enger Weggefährte des Ermordeten.

Vor dem Theater steht ein Lastwagen mit angehängter Haubitze. Sie wird den Sarg mit dem Leichnam Givis zu seiner letzten Ruhestätte bringen.

Erste Eindrücke:

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