Mittwoch, 10. Dezember 2014

Dank Großbaustelle voll vergessen,

den Barbaratag! Daher nachträglich:

DER BERGHAUER

Im blühenden Tale ein Berghauer lebt',
der ständig nach Silber, nach Reichtum gestrebt.
Für die Sorgen der Menschen fand niemals er Zeit.
Er sah immer nur sich, sah sein eigenes Leid.

Im Dämmern des Morgens der Berghauer spricht:
»Ich fahr in den Stollen, Gott spende mir Licht,
auf das ich stets finde nach Hause zurück,
den Weg in die Heimat, die mir Segen und Glück.«

Im Berg ist es finster. Doch spricht er voll Mut:
»Hier werde ich finden den Reichtum, das Gut.
Will tragen es heim, zu der Frau und dem Kinde,
dass das Glück der Erlösung den Weg zu uns finde.«

Er stößt auf die Ader. Es frohlocket sein Herz.
Er fördert das Kupfer, das silberne Erz,
entreißt es der Nacht und gibt es dem Tage,
dass nimmermehr Hunger und Elend nun plage.

Doch im blühenden Tale ein Unglück geschah!
In der Grube, die doch seiner Heimat so nah,
brachen die Stützen tief unten im Schacht ...
Um den tapferen Bergmann ward es ewige Nacht.

Umnachtet der Blick von den grausamen Schmerzen,
dem Tode schon nahe, die Liebsten im Herzen,
so sitzt er gefangen zwischen Erz und Basalt,
in den Fäusten sein Werkzeug als einzigen Halt.

»Ach Barbara«, spricht er, »ach Heilige du,
lass schnell es geschehen und schenke mir Ruh'.
Hab das Schicksal gefordert, nun muss ich bezahlen,
wenn bald ich verderbe mit bitteren Qualen.

Doch mein einzig' Begehren sollst du nur verstehen:
Lass Frau und lass Kindlein mir nimmer vergehen.
Sie sind frei jener Schuld die ich auf mich lud,
mit dem Streben nach Silber, nach Reichtum und Gut.«

Glasigen Auges, mit erlöschendem Blick,
verlassen vom Mut und verlassen vom Glück,
sieht er Frau, sieht er Kindlein vor ärmlicher Kate -
- als unten, vom Tale, die Rettung ihm nahte!

Ein Steiger vom Tale schlug ein diese Wand,
hinter der er den armen Berghauer fand.
Der war noch am Leben, gerettet und frei,
denn es standen ein Freund und der Herrgott ihm bei.

Das Streben nach Reichtum oft Menschen versucht,
doch Habgier und Missgunst seien verflucht.
Hier lebte ein Mann nur durch des anderen Tat,
da ihn einst hatt' gerettet ein Bergkamerad.

Im blühenden Tal nun ein Berghauer lebt,
der nicht mehr nach Silber und Reichtum nun strebt.
Denn er fand einen Freund, und der hat ihn gelehrt,
dass den Schöpfer man auch im Geschöpfe verehrt.

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