Dienstag, 25. November 2014

Wie geht es Graham Phillips?

Den Umständen entsprechend geht es dem (noch immer) meist fröhlich lachenden Journalisten gut, möchte man meinen. Er telefoniert fleißig und wird mit Orangen und Bonbons versorgt.

Hier der Link zu einem Krankenhaus-Video:
https://www.youtube.com/watch?v=iDG7S0hM1J0

Und das geschah unmittelbar vor der Verwundung:
http://cassad.net/tv/videos/3000/
(Englisch untertitelt)

The »Best« of Julia

»Scheiß drauf, wir sollten Waffen nehmen und die verdammten Katsaps (Russen) töten, zusammen mit ihren Anführern.« - J. Tymoschenko

»Sehen Sie, ich selber bin bereit ein Maschinengewehr in die Hand zu nehmen und dem Drecksack (Putin) in den Kopf zu schießen.« - J. Tymoschenko

»Verdammt, wir sollten Atombomben auf sie abschießen.« - J. Tymoschenko auf die Frage was man mit den acht Millionen Russen in der Ukraine machen solle

»Angela war die stärkste Anführerin für Demokratie und Freiheit.« - J. Tymoschenko über Bundeskanzlerin Merkel

»Willkommen in der Freiheit.« - A. Merkel

Westliche Werte?

Wenn man sich das Selbstverständnis des Freiwilligenbataillons »Krim« der auf der Kiewer Seite kämpfenden Krim-Tataren zu Gemüte führt, liest man kein Wort von westlichen Werten. Es geht um Ehre und Eigentum, um die Gräber der Vorfahren (die eigentlich mongolische Besatzer waren), um den Islam in der Ukraine. Die Rede ist sogar von einem Verteidigungs-Dschihad gegen den »russischen Faschismus«. Nun gut, aus der CDU-Parteispendenaffäre um Altkanzler Helmut Kohl habe ich von der SPD »gelernt«, dass Ehre ein Wort aus der Ganovensprache ist, aber gewiss kein westlicher Wert. Bedauerlicherweise, denke ich in jüngster Zeit immer häufiger. Und auf den Dschihad beruft sich jedwede islamistische Schlächterbande in Syrien, im Irak, in Nigeria und anderswo. Vielleicht auch irgendwann in Europa.

Aber man kann ersehen, wie mental unterschiedlich die Menschen in West und Ost sind. Denn auch auf pro-russischer Seite geht es um Ehre, während man in Europa kaum noch andere Themen als Multikulti und Multireli, Konsum, Fitnessarmbänder, Öko-Essen und Klimawandel, Gleichstellung und Homo-Ehe kennt. Sowie Abtreibung, Sterbehilfe und social freezing. Mir jedenfalls scheint es, als wären die verfeindeten Gruppen in diesem Konflikt sich gegenseitig dann doch näher als sie den Menschen des Westens sind.

Die innere Zerrissenheit der Ukraine gab es historisch zu allen Zeiten. Schon die Saporoger Kosaken unterteilten sich bisweilen in pro-polnische und pro-russische Gruppierungen, die sich oftmals untereinander bekämpften. Am Ende, dank der Zusicherung der alten Rechte durch das Zarentum, setzten sich die pro-russischen Kräfte durch. Im Gegensatz zu anderen Kosakenverbänden sind die Saporoger Kosaken allerdings nur noch Folklore.

Derzeit wird die Ukraine nicht durch ein Bekenntnis zu westlichen Werten zusammengehalten, sondern von einem Reinkultur-Nationalismus, der jede Gemeinsamkeit der Ukrainischsprachigen mit den Russischsprachigen mehr und mehr verleugnet - historisch wie kulturell. Selbst der Sieg über Hitler ist nicht mehr verbindend. Man schreckt nicht mal mehr davor zurück, die äußerst umstrittene Figur Stepan Bandera aus der Mottenkiste zu holen und sogar der Schreckensgestalt Joseph Goebbels einen gewissen Raum zu geben. Eine multiethnische Gesellschaft ist während des Konflikts erneut in einzelne Völker zerfallen. Das Gerede von einer »Geeinten Ukraine« ist zur hohlen Phrase geworden, zumal diese Einheit vorrangig mit Waffengewalt erzwungen werden soll.

Während der Ukraine der Zerfall droht, rücken die Russen enger zusammen. Das schwarz-orange Band verbindet sie mehr denn je mitreinander. Partei- und gesinnungsübergreifend. Der Niedergang der Geeinten Ukraine ist zugleich das Erwachen des Geeinten Russlands. Der lange Jahre träge und müde herumliegende Bär reckt seine Glieder und besinnt sich auf seine große Vergangenheit. Auf die Ehre und auf die Gräber der Vorfahren.

Hier schließt sich der Kreis.

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