Die Situation an den Fronten hat sich deutlich verschärft. Kampfhandlungen gab es in allen hier regelmäßig genannten Abschnitten, hauptsächlich an der Peripherie von Donezk und an der Bakhmutska-Trasse.
Bereich Donezker VR
In der Nacht gab es Beschuss von Donezker Wohnbereichen durch schwere Waffen der ukrainischen Armee (VSU). Auch im Tagesverlauf war in der Stadt Geschützdonner zu hören. Es wurden zwei Kampfflugzeuge Suchoi Su-25 gesichtet, die vermutlich Aufklärung betrieben. Es wurde Fliegeralarm ausgelöst. Bei Spartak in der Nähe des Donezker Flughafens gab es zuerst Beschuss durch die VSU, dann kleinere Gefechte mit Schützenwaffen.
Auch Gorlovka erlebte nächtlichen Beschuss durch die VSU, der erst gegen 02:00 Uhr endete. Ausgelöst wurden mehrere Brände, beschädigt wurden u.a. Wohnhäuser, zwei Schulen und ein Kindergarten. Verletzte gab es nach ersten Meldungen nicht.
Im Südabschnitt wurde das Dorf Sahanka nahe Mariupol von der VSU beschossen. Auf ukrainischer Seite wurden Panzer, Schützenpanzer, Selbstfahrlafetten und Mehrfachgeschosswerfer zusammengezogen. Darüber hinaus soll eine Anzahl von mobilen Feldlazaretten nach Mariupol verlegt worden sein.
Bereich Lugansker VR
Beschuss durch die VSU gab es in den Ortschaften Slavyanoserbsk, Veselaya Gora und Schastye. Ukrainische Mörsergranaten schlugen auch bei der Eisenbahnbrücke in Staniza Luganskaya ein. Erneut wurde das Fürst-Igor-Denkmal beschossen. Zur Vergeltung feuerte die neurussische Armee (VSN) auf ukrainische Stellungen bei Krimskoe.
Foto: Der Donbass in Trümmern
Entlang der Bakhmutska-Trasse gab es nahezu ununterbrochen schweren Beschuss durch die VSU. Die VSN erwiderte das Feuer mit allen zur Verfügung stehenden Waffensystemen. Die Ortschaften Schastye und Sokolniki sowie die Blokposts Nr. 29 und 31 wurden von der VSU mit Artillerie angegriffen.
Verluste der VSU: zwei Tote und 24 Verwundete, drei Schützenpanzerwagen beschädigt, ein Schützenpanzer und zwei Granatwerfer zerstört; Verluste der VSN: 15 Verwundete, zwei Schützenpanzer beschädigt.
Sonstiges
1 - Der ukrainische Präsident Poroschenko und die deutsche Bundeskanzlerin Merkel forderten während eines Treffens die sofortige Waffenruhe, den vollständigen Rückzug aller schweren Waffen, die Freilassung aller Gefangenen und Geiseln sowie den Zugang für die OSZE zu allen Einrichtungen.
Warum Poroschenko seine eigenen Forderungen nicht umsetzt, muss wohl als neuzeitliches Rätsel betrachtet werden. Bei Frau Merkel ist die Sache klar, denn dank der Erkenntnisse im NSA-BND-Skandal erscheint sie ohnehin eher als US-Filialleiterin. Eigenständige nationale Politik sieht anders aus.
2 - Das russische Ministerium für Katastrophenschutz verlegte 21 kritisch kranke Kinder aus dem Donbass von Rostov am Don in Spezialkliniken in Moskau. Hier wird ihnen hoch qualifizierte medizinische Versorgung zuteil, die in Krankenhäusern des Donbass nicht vollständig gewährt werden kann.