Donnerstag, 29. Januar 2015

Für alle Fans

von angeblichen Invasionen der Streitkräfte Russlands im Donbass - so sähe das dann ungefähr aus:

https://www.youtube.com/watch?v=pr7fRDaRn-c

Mobilmachung auf ukrainisch

Russlands Präsident Vladimir Putin hat vor einigen Tagen die Möglichkeit des unbefristeten Aufenthalts von ukrainischen Bürgern ohne Visa auf dem Gebiet der Russischen Föderation verlängert. Man kann dies durchaus als eine Einladung für potentielle Deserteure der ukrainischen Streitkräfte werten. Verwunderlich wäre es kaum, wenn sehr viele Ukrainer dieses Angebot dankend annehmen würden. Denn die derzeitige Mobilmachung verläuft nicht nur schleppend, sondern ist zunehmend von Protesten begleitet.

Der zivile Ungehorsam wird häufig von Ehefrauen und Müttern getragen. »Unsere Männer und Söhne sollen nicht für die EU sterben« und »Soll doch Poroschenko seine Kinder in den Krieg schicken«, hört man es vor den Verwaltungen, von denen einige mit Stacheldrahtverhauen umgeben sind. Überhaupt kann die von der Kiewer Regierung angestrebte Zahl von 50.000 neuen Rekruten wohl nur erreicht werden, wenn man Sanktionsmaßnahmen verhängt, auf die bisher weitestgehend verzichtet wurde.

Immer mehr Dienstpflichtige des ›Heldenvolkes‹ entziehen sich der Möglichkeit, in einem Krieg zu sterben, der nicht ihrer ist. In zwei Dörfern in den Transkarpaten sollen drei Viertel der Männer im wehrfähigen Alter über Nacht spurlos verschwunden sein. Eher ins Reich der Legenden gehört wohl die Übersiedlung eines gesamten westukrainischen Dorfes nach Russland mit eigens angemieteten Bussen. Aber man weiß ja nie. Daneben soll sich der Zulauf von Freiwilligen drastisch verringert haben.

Aber wie auch immer: Die mangelnde Kampfmoral seiner Soldaten hätte Pan Poroschenko nicht besser ausdrücken können als durch die Zahlung von ›Abschussprämien‹. So soll es für ein zerstörtes Fahrzeug der pro-russischen Milizen künftig 600 Euro geben, für einen Panzer 2.400 Euro und für ein Flugzeug 6.000 Euro. Auch soll jeder Militärangehörige für jeden Tag an der Front 50 Euro erhalten. Neue Kredite gab es ja bereits vom Westen ...

Die heutige Situation

Auch in der Darstellung der aktuellen Lage vom 28. Januar 2015 bleibt es bei den bereits bekannten acht Kampfschauplätzen. Zur Situation in den einzelnen Abschnitten:

1. Flughafen Donezk und Umgebung
In Donezk gab es durch ukrainischen Beschuss sieben tote und 20 verletzte Zivilisten. In der Nähe des Flughafens erzielten die neurussischen Kräfte (VSN) kleinere Fortschritte. Die Ortschaft Spartak ist gesichert, Teile der Siedlugen Peski und Avdeyevka wurden eingenommen. Hauptprobleme bleiben die starke Artillerie der ukrainischen Armee (VSU) und die Bedrohung der Stadt Donezk aus südlicher Richtung.

2. Raum Dokuchaevsk
In diesem Bereich gibt es anhaltende Kämpfe nahe Dokuchaevsk und Elenovka. Die VSU zieht dort Truppen für eine Offensive zusammen, die aber für einen erfolgreichen Angriff nicht ausreichend sind. Es ist also mit weiteren kleineren Gefechten ohne größere Auswirkungen zu rechnen.

3. Raum Mariupol
Die Intensität der Kämpfe in dieser Region ist derzeit deutlich gesunken. Lediglich bei Granitnoe gab es ein kleineres Gefecht. Die VSU ist nervös und verlegt immer mehr Truppen in die Hafenstadt, da ein Angriff aus dem Nordosten befürchtet wird.

4. Raum Gorlovka
Durch ukrainischen Artilleriebeschuss starben in den letzten 24 Stunden in Gorlovka vier Zivilisten, sieben wurden verletzt. Eingesetzt wurde auch Streumunition (siehe Foto). Bei Dsherschinski wird heftig gekämpft. Die VSN hält die Ortschaft Krasny Partizan, die als Schlüsselposition für die sichere Direktverbindung zwischen Donezk und Gorlovka wichtig ist.

karteneu

5. Raum Debalcevo
Der Teilkessel um Debalcevo wird weiterhin Stück für Stück geschlossen. Um die von der VSN eingenommenen Ortschaften Krasny Pakhar, Troizkoe und Myronovka gingen die Kräfte in die Defensive, um die neue Frontlinie auszubauen. Gegenoffensiven der VSU wurden zurückgeschlagen, eine Verstärkungskolonne aufgerieben.

6. Raum Popasnaya
Insgesamt gibt es in diesem Bereich kleine Erfolge der VSN zu verzeichnen. Die Verluste auf beiden Seiten sind hoch, die VSU musste weitere Reserven einsetzen, um ihre wackelige Front zu halten, während die VSN bisher nur die Kämpfer der vordersten Linie einsetzte. Beide Seiten gruppieren ihre Verbände derzeit neu.

7. Bakhmutska-Trasse
Nach der Einnahme des Kontrollpostens Nr. 31 durch die VSN gibt es heftige Kämpfe um die befestigten Straßensperren entlang der Trasse, besonders bei der Ortschaft Novotoshkovskoe. Die VSU wurde mehrere Kilometer zurückgeworfen, aber der VSN fehlen die erforderlichen gepanzerten Stoßkräfte, um derzeit größere Geländegewinne zu erzielen.

8. Staniza Luganskaya, Schastye, Slavyanoserbsk
An der Linie Staniza Luganskaya - Slavyanoserbsk sind die Kämpfe ein wenig heftiger geworden, beschränken sich aber weiter auf gelegentlichen Beschuss und Gefechte zwischen kleineren Gruppen. Eine Offensive steht nicht an.

Foto - Überreste von Streumunition
streu

Wertung und Ausblick
Im Großen und Ganzen konnte die VSN bisher einige Ortschaften einnehmen und an Boden gewinnen. Wegen der zahlenmäßigen Überlegenheit der VSU an Kräften und schwerer Technik ist die Kombination aus Angriff und Verteidigung für die VSN ergiebiger und kräfteschonender, zumal die neu gebildete Reservebrigade ›Severniy Veter‹ (Nordwind) noch nicht einsatzfähig ist. Dennoch überwiegen für die VSN die Erfolge. Sollte der Kessel um Debalcevo endgültig geschlossen werden können, stünde durch die entstehende, nicht unerhebliche Verkürzung der Frontlinie eine größere Reserve zur Verfügung, die in anderen Abschnitten eingesetzt werden könnte.

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