Donnerstag, 2. Februar 2017

Zur Lage in Donezk

Im Kievsker Stadtbezirk von Donezk fahren Schützenpanzer vor. Geschickt wurden sie vom Ministerium für Katastrophenschutz der nicht anerkannten Donezker Volksrepublik (DVR) zur Evakuierung der Menschen aus ihren unter Dauerbeschuss stehenden Häusern und Wohnungen. Auf Ersuchen der Volksmiliz der DVR werden zuerst Ältere und Hilflose mit den gepanzerten Fahrzeugen in Sicherheit gebracht. Ihre Unterkünfte sind gespickt mit Schrapnells*.

Einige weigern sich zu gehen. Sie wissen nicht wohin. In eine Sammelunterkunft wollen sie nicht. Darunter Marina, die Frau im gelben Bademantel. Mutter einer kleinen Tochter. Granaten gehen nahe ihrer Wohnung nieder, auf dem benachbarten Spielplatz. Wegen der ukrainischen Artillerieattacken herrscht ständiger Mangel an Wasser, Strom und Gas. In den Wohnungen ist es 12 Grad kalt.

»Wo ist die verdammte Weltgemeinschaft?«, flucht ein alter Mann verbittert. »Wo sind sie denn alle? Die UNO, die OSZE und die anderen?«

Eine Antwort kennt niemand unter den Anwesenden. Nach der Kiewer Regierung fragt niemand. Auch nach Jahren des Krieges will man sich ihr nicht beugen.

Quelle: Anna Dolgareva, Frontreporterin

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* Schrapnells sind Geschosse, die gegen sogenannte «weiche Ziele» eingesetzt werden. Beim Aufprall des Geschosses setzen sich zahlreiche Splitter frei. Zivilisten dürfen durch solche Munition nicht gefährdet werden, da sie eine verheerende Flächenwirkung hat.

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