Mittwoch, 15. April 2015

Weitere Kämpfe im Donbass

Immer wieder gab es Berichte über die Umgruppierung schwerer Waffen durch die ukrainische Armee (VSU) statt deren Abzugs von der Kontaktlinie. Nun feuern diese Waffen aus allen Rohren auf die Städte und Siedlungen im Donbass, die nur wenig Zeit zur Erholung hatten. In den vergangenen 24 Stunden wurden Gorlovka, Donezk, Dokuchaevsk und Telmanovo von der VSU unter Beschuss genommen. Von Waffenstillstand keine Spur.

Heftige Kämpfe mit den neurussischen Streitkräften (VSN) ereignen sich derzeit bei den Blokposts Nr. 29 und 31 an der Bakhmutska-Trasse, am Stadtrand von Gorlovka, in Peski und Spartak bei Donezk, bei Elenovka, Granitnoe und Shirokino. Besonders umkämpft: die Siedlungen Spartak und Peski am Donezker Flughafen. Hier stehen die Brigade Vostok und die Bataillone Oplot, Somali und Sparta einer erdrückenden Übermacht gegenüber, zumal ohne über die Masse ihres schweren Geräts verfügen zu können.

Auch die OSZE berichtet von schweren Kämpfen im Bereich des Flughafens Donezk. Das ohnehin angeschlagene Vertrauen vieler Menschen im Donbass gegenüber der OSZE dürfte nunmehr gänzlich erschüttert sein, denn der Aufmarsch der VSU spielte sich quasi vor ihren Augen ab. Kaum jemand sieht diese Organisation noch als neutral an.

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Karte der Gesamtsituation

Vermehrt wird berichtet, dass Poroschenko das Kriegsrecht über den Donbass verhängt hat. Während sowohl die G7 als auch die Minsker Kontaktgruppe beraten, sind hundert von 300 US-Instrukteuren in Lvov (Westukraine) eingetroffen. Dass die neuen Kämpfe damit in Zusammenhang stehen, dass die Kiewer Regierung keineswegs auf eine Verhandlungslösung setzt und dabei von der US-Administration und weiteren westlichen Staaten bestärkt wird, kann kaum noch übersehen werden. Zu stark sind die politischen, militärischen und wirtschaftlichen Interessen an der Ukraine ausgeprägt, um auch nur ein kleines Stückchen davon abzugeben.

Russland kann es hingegen nicht hinnehmen, dass die russischsprachige Bevölkerung im Donbass getötet oder unterjocht wird und muss entsprechend handeln. Die Gefahr einer Konfrontation der großen Mächte steigt damit an.

Die Kräfte der VSN werden ihre Stellungen weitestgehend halten. Das haben sie in den vergangenen Monaten hinlänglich bewiesen. Aber die Opferzahlen steigen - mitten in der ›Waffenruhe‹.

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