Samstag, 31. Januar 2015

Was wozu gehört. Oder auch nicht.

Gemäß Frau Merkel gehört der Islam zu Deutschland. Laut Herrn Tillich gehört der Islam nicht zu Sachsen. Daraus entstünde eigentlich die logische Schlussfolgerung, dass Sachsen nicht zu Deutschland gehört - was natürlich schwachsinnig ist. Wohin der Islam gehört oder nicht ist ohnehin eine Frage des Blickwinkels. Auf jeden Fall hat diese Religion in Deutschland keine historischen Wurzeln. Sie hat auch im Lauf der Jahrhunderte keinerlei Prägung hinterlassen. Anders als das Christentum und das Judentum. Geschichtlich betrachtet hätten selbst die Anhänger Odins bzw. Wotans einen größeren Anspruch auf Anerkennung, da die germanischen Gottheiten zur deutschen Historie gehören - anders als der Islam.

Aber die Debatte, ob der Islam zu Deutschland gehört, ist müßig und geht an der Wirklichkeit vorbei. Die Diskussionen werden nur von einem Bruchteil der Beteiligten geführt. Die Muslim-Verbände vertreten nur um die zehn Prozent der hiesigen Muslime, der deutsche Staat vertritt sich vorrangig selbst, kleine Minderheiten wie die Bahai werden auf Druck der größeren Minderheiten gar nicht erst als Gesprächspartner zugelassen. Zudem sind die Diskussionen nicht mal wirklich akademisch, sondern vorrangig moralisierend.

Trotz aller Konferenzen und Gespräche empfindet mehr als die Hälfte der Deutschen gegenüber dem Islam ein gewisses Unbehagen, das sich in unterschiedlichen Ausdrucksformen widerspiegelt. Von grundsätzlicher Ablehnung bis zur vorsichtigen Beäugung ist alles vertreten. Für die Etablierten ist das schon zuviel. Ja, gar unerträglich, wenn man die ›Speerspitzen von Multikulti‹ reden hört. Schlimmer noch: Jeder Argwohn gegenüber einer den allermeisten ethnisch Deutschen doch eher fremden Religion wird als Phobie ausgelegt und mittlerweile sogar von höchster staatlicher Stelle mit Begriffen wie Hass und Fremdenfeindlichkeit unterlegt. Damit beseitigt man allerdings nicht die Probleme, sondern stellt die Kritiker in eine Ecke, die niemandem behagt.

Zurecht oder nicht zurecht, müsste man sich an dieser Stelle fragen. Wer weiß das schon. In heutigen Deutschland leben Sunniten, Schiiten, Alawiten, Aleviten, Bahai ... Es gibt daneben eine ganze Reihe von Strömungen innerhalb der einzelnen Konfessionen, von denen einige in der Tat mit dem deutschen Grundgesetz unvereinbar sind, andere hingegen nicht. DEN Islam gibt es ebenso wenig wie DAS Christentum. Würde also DER Islam zu Deutschland gehören, so wären auch die gewalttätigen und gewaltbereiten Strömungen feste Bestandteile des Landes. Dass nun ausgerechnet die Angehörigen eines posttraumatisierten ›Tätervolkes‹ diese Unterscheidung treffen können, sei an dieser Stelle angezweifelt.

Angezweifelt sei hier ebenfalls die Vernunft der Dialogwütigen, die sich allen Ernstes mit der Frage befassen, ob eine Religion zu einem bestimmten Land gehört, und damit, ob diese Religion in diesem bestimmten Land eine Dominanz anstrebt. Hier blickt der selbsternannte ›Elite-Kluge‹ nicht weiter als bis zum eigenen Vorgartenzaun. Denn die Islamisierung ist kein deutsches oder europäisches Problem, sondern vielmehr ein globales Phänomen. In allen Teilen der Welt, auf allen Kontinenten, kann man den Vormarsch des radikalen Islam erkennen, auch wenn er sich nur schwer durchsetzen kann. Noch gibt es genügend Widerstand. Aber gerade Europa sieht nur die übelsten Auswüchse, nicht aber die schleichende Vereinnahmung, die sich eben nur kaum sichtbar vollzieht.

Beinahe die einzigen Ideen der Sicherheitspolitiker sind das Ausstellen von Ersatzausweisen, die umstrittene Vorratsdatenspeicherung und überhaupt mehr Gläsernheit der Bürger. Um die eigentlichen Ursachen der Radikalisierung zu reduzieren, wird hingegen kaum etwas unternommen. Doch wenn man jetzt nicht aufpasst und nicht umsichtig genug agiert, erwachen wir eines Morgens zwangsläufig in einem Überwachungsstaat.

Weil wir die Vorzeichen missachtet haben. Weil wir nicht mehr zwischen Verfolgern und Verfolgten unterschieden haben. Und weil jede Differenzierung als Hass und Hetze abgetan wurden.

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