Donnerstag, 29. Januar 2015

Mobilmachung auf ukrainisch

Russlands Präsident Vladimir Putin hat vor einigen Tagen die Möglichkeit des unbefristeten Aufenthalts von ukrainischen Bürgern ohne Visa auf dem Gebiet der Russischen Föderation verlängert. Man kann dies durchaus als eine Einladung für potentielle Deserteure der ukrainischen Streitkräfte werten. Verwunderlich wäre es kaum, wenn sehr viele Ukrainer dieses Angebot dankend annehmen würden. Denn die derzeitige Mobilmachung verläuft nicht nur schleppend, sondern ist zunehmend von Protesten begleitet.

Der zivile Ungehorsam wird häufig von Ehefrauen und Müttern getragen. »Unsere Männer und Söhne sollen nicht für die EU sterben« und »Soll doch Poroschenko seine Kinder in den Krieg schicken«, hört man es vor den Verwaltungen, von denen einige mit Stacheldrahtverhauen umgeben sind. Überhaupt kann die von der Kiewer Regierung angestrebte Zahl von 50.000 neuen Rekruten wohl nur erreicht werden, wenn man Sanktionsmaßnahmen verhängt, auf die bisher weitestgehend verzichtet wurde.

Immer mehr Dienstpflichtige des ›Heldenvolkes‹ entziehen sich der Möglichkeit, in einem Krieg zu sterben, der nicht ihrer ist. In zwei Dörfern in den Transkarpaten sollen drei Viertel der Männer im wehrfähigen Alter über Nacht spurlos verschwunden sein. Eher ins Reich der Legenden gehört wohl die Übersiedlung eines gesamten westukrainischen Dorfes nach Russland mit eigens angemieteten Bussen. Aber man weiß ja nie. Daneben soll sich der Zulauf von Freiwilligen drastisch verringert haben.

Aber wie auch immer: Die mangelnde Kampfmoral seiner Soldaten hätte Pan Poroschenko nicht besser ausdrücken können als durch die Zahlung von ›Abschussprämien‹. So soll es für ein zerstörtes Fahrzeug der pro-russischen Milizen künftig 600 Euro geben, für einen Panzer 2.400 Euro und für ein Flugzeug 6.000 Euro. Auch soll jeder Militärangehörige für jeden Tag an der Front 50 Euro erhalten. Neue Kredite gab es ja bereits vom Westen ...

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