Montag, 15. Dezember 2014

Donbass-News

Humanitäres

Einer der Oligarchen zeigt Mitgefühl mit den Menschen im Donbass: Rinan Achmetov, u.a. Besitzer des Donbass-Stadions in Donezk, hat einen aus 22 LKW bestehenden Konvoi mit 400 Tonnen Hilfsgütern von Dnepropetrovsk nach Donezk geschickt. Die Fahrzeuge, beladen mit Nudeln, Mehl, Haferflocken, Keksen, Pflanzenöl und Kondensmilch, kamen allerdings nur bis nach Bogadyr nahe der Stadt Kurakhovo, rund 30 km vor Donezk.

Dort wurden sie an einer Straßensperre von Angehörigen des Freiwilligenbataillons Dnepr-1, das dem ukrainischen Innenministerium untersteht, aufgehalten. Damit wollen die Freischärler die Freilassung aller Kriegsgefangenen erzwingen. Unlängst hatten die pro-russischen Milizen den Austausch ALLE gegen ALLE vorgeschlagen, was die Kiewer Regierung jedoch ablehnte. Bislang wurden Gefangene im Verhältnis 1 zu 1 ausgetauscht.

Lage in Charkov

Die Kiewer Wochenzeitung ›Correspondent‹ veröffentlichte Daten eines soziologischen Forschungsinstituts, die für die ukrainische Regierung beunruhigend sind. Der Direktor des Instituts, Denis Podyachev, spricht von einer »buchstäblich explosiven Stimmung in der Stadt Charkov.« Weiter heißt es: »Durch ungünstige Umstände, wie die Verschlimmerung der sozialen Lage, könnte es wie im Donbass zur Abspaltung kommen.«

Für 60% der Einwohner Charkovs ist ihre Ausrichtung klar: 35% sind pro-russisch, 25% pro-westlich und 40% unentschlossen. Es wird davon ausgegangen, dass viele Einwohner wegen der umfangreichen Präsenz von Soldaten und Freischärlern ihre Ansichten nicht offen äußern. Podyachev erklärt auch das pro-westlich bzw. pro-ukrainisch wirkende optische Erscheinungsbild der Stadt: »Die Patrioten (Anm.: die pro-westlichen/pro-ukrainischen Kräfte) sind aktiver und sichtbarer. Daher dominieren die blau-gelben Fahnen.«

In der Tat kämpfen Einwohner der Stadt und der Region Charkovs in den pro-russischen Milizen. Eine bewaffnete Gruppe, die sich als ›Charkov-Partisanen‹ bezeichnet, stört den Nachschub der ukrainischen Truppen - teils recht empfindlich. Auch für die Soziologen besteht Grund zur ernsten Besorgnis wegen des unentschiedenen Teils der Bevölkerung. »Viele scheuen die Konfrontation mit der Staatsmacht«, so der Forschungsdirektor. »Doch wenn die Truppen die Stadt verlassen würden, gerieten die ›Patrioten‹ umgehend stark in die Minderheit.

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