Freitag, 3. Februar 2017

Zur Lage im Donbass

Die Situation im Großraum Donezk ist völlig eskaliert. Was ich gestern Abend noch schreiben wollte:

Im gesamten Tagesverlauf wurde unter dem Einsatz schwerer Waffen weiter gekämpft. Die ukrainischen Artillerieschläge richten sich gegen die wirtschaftliche und soziale Infrastruktur von Donezk und Avdeyevka. In den betroffenen Bereichen ist wegen des anhaltenden Beschusses an Instandsetzungsarbeiten nicht zu denken. Auf beiden Seiten geht man von einem bevorstehenden Angriff der ukrainischen Truppen (VSU) aus; einige erwarten ihn noch im Lauf der Nacht.

Tatsächlich brach in der vergangene Nacht ein Stahlgewitter über den Raum Donezk ein. Grafik 1 zeigt die massiv beschossenen Stadtteile der Metropole. Verwendet wurden Grad-Geschosswerfer und Panzerhaubitzen. Unter schwerem Feuer standen neben Donezk auch Makeyevka, Gorlovka (alle Nordwestabschnitt) und Novoasovsk (Südabschnitt).

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Grafik 1 - Zonen der Zerstörung (oben links der Donezker Flughafen)

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Grafik 2 - Überreste eines Uragan-Geschosses (die Bilder der Getroffenen unterschlage ich hier)

Weitere Kampfhandlungen gab es am Svetlodarsker Bogen nördlich von Debalcevo und bei Kominternovo im Südabschnitt. Auf beiden Seiten sind Verluste zu beklagen. Über Tote und Verletzte unter der Zivilbevölkerung sind noch keine brauchbaren Angaben vorhanden; es wird auf jeden Fall noch darüber berichtet. Weitere Evakuierungen stehen an.

Die neurussischen Streitkräfte (VSN) berichten erneut von der Zusammenballung von Panzern und anderem schweren Gerät östlich von Avdeyevka. An dieser Stelle merke ich an, dass es sich bei Kampfpanzern um reine Offensivwaffen handelt. Beide Seiten geben sich kampfbereit.

Von internationaler Seite wird geschwiegen. Wer sich im Westen überhaupt äußert, redet von der «Alternativlosigkeit von Minsk» (gemeint ist das Minsker Abkommen) und einem Waffenstillstand. Die Diplomatie erweist sich nach wie vor als unfähiges Mittel, zumal nahezu alle Gesprächskanäle im Sinne des «Neuen Kalten Krieges» zwischen dem politischen Westen und der Russischen Föderation geschlossen wurden.

Die unmittelbaren Konfliktparteien streben eine rein militärische Lösung an. Der aktuelle Kursschwenk des neuen US-Präsidenten wird der Kiewer Regierung neuen Auftrieb geben. Die Leidtragenden sind die Menschen vor Ort.

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