Freitag, 1. Mai 2015

Ein glücklicher Papa

Hauptmann Arseniy Pavlov (Motorola), Kommandeur des Aufklärungsbataillons Sparta der Donezker Garde der Republik, mit seinem Töchterchen am Maifeiertag in Donezk:

papamotorola.jpg

Für mich eines der schönsten Bilder dieses grauenhaften Krieges: Es zeigt den Anlass zu kämpfen - und den Grund zu überleben.

Feindbilder

Vor einigen Tagen hat die Lugansker Brigade Prizrak einen Kameraden zu Grabe getragen. Er hieß Grischa. Eigentlich Grigori. Er geriet bei Kämpfen nahe der kleinen Ortschaft Zholobok in ukrainische Gefangenschaft. Nach heftigen Gefechten konnte die Prizrak-Brigade die Gegner vertreiben. Man fand dann auch Grischa wieder. Sein ganzer Körper war eine einzige Wunde. Die Freischärler des pro-westlichen Bataillons Aidar hatten ihn zu Tode gefoltert. Nun beherrscht maßlose Wut die Gedanken der Prizrak-Kämpfer, und allein das geflüsterte Wort ihres charismatischen Kommandeurs Aleksey Mozgovoy verhindert blutige Racheakte.

»Krieg ist das größte Übel«, äußert sich Ataman Mozgovoy, der jetzt noch seltener lächelt als zuvor, in einem aktuellen Interview gegenüber einer spanischen Zeitung, »aber wir kämpfen nicht gegen die einfachen Ukrainer.« Der Kommandeur will Frieden, aber er ist davon überzeugt, den Kampf weiter führen zu müssen. Auch - vielleicht sogar besonders - wegen Grischa.

Vor einer guten Stunde habe ich festgestellt, dass ich bei ›twitter‹ auf Blockierlisten von pro-westlichen Ukrainern stehe. Insbondere wegen der kritischen Erwähnung des Massakers von Odessa. Aber ich bin dort in guter Gesellschaft. Neben bei ›twitter‹ vertretenen, bekannten Milizsoldaten, wie Oberstleutnant Tolstych (Givi) und Hauptmann Pavlov (Motorola), stehe ich aufgelistet in einer Reihe u.a. auch mit den Journalisten Anatolij Scharij und Graham Phillips. Liebenswerte persönliche Nachrichten von den ›Guten‹, wie »Verrecke, du Moskoviter! Drecksseparatist!«, ließen da natürlich nicht lange auf sich warten.

Sirko der ›Top-Separatist‹. Diese Kategorisierung muss man sich nun aber wirklich hart erarbeiten.

Tapferer Grischa, die Erde möge dir leicht sein.
Wir sehen uns in einer besseren Welt.
stgeorgsband

1. Maulender Autor
2. Kasinogespräche
3. Zeitgeschehen
4. Nazis gegen rechts
Akte Bundeswehr
Akte Unsinn
Akte Weltordnung
Elsa fragt den Soldaten
Russischer Frühling
Sirkos Staniza
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren