Dienstag, 6. Januar 2015

Faszinierend

Neben PEGIDA gibt es nun auch PEGADA: Patriotische Europäer gegen die Amerikanisierung des Abendlandes.

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Wer ist das Volk?

Für Heinrich Schmitz von The European ist PEGIDA nicht das Volk. Richtig, natürlich nicht. Denn das Volk besteht aus allen deutschen Staatsbürgern, ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Ausländer gehören hingegen nicht zum Volk, können aber durchaus zur Nation oder zur Ethnie gehören. Aber das ist wieder eine andere Frage.

Für den N-TV-Kommentator Christoph Herwartz gehört zum Volk, wer die angebliche Mehrheit gegen PEGIDA bildet, denn:
Das Volk hat gezeigt, was es von Pegida hält: nämlich gar nichts.
Und:
Denn das echte Volk hat gezeigt, wo es steht: Auf der Seite der Weltoffenheit, nicht auf der von Angst und Ressentiments.
Das echte Volk? Gibt es auch ein unechtes Volk? Gut, dann werfen wir einen Blick auf eine in der linksliberalen ZEIT veröffentlichte Umfrage:

umfrage

Herwartz' ›echtes Volk‹ besteht also aus rund 23 Prozent der deutschen Bevölkerung, vertreten durch mehrere Tausend Anti-PEGIDA-Demonstranten und einige abgeschaltete Lichtquellen.

Da sind wir wieder bei den Organisationen und Gruppen, die ich kürzlich als ›Establishment‹ bezeichnet habe. All die Mandats- und Amtsträger, Funktionäre, Gremienmitglieder, Organisierte. Diese sind gern mal allein das Volk. Unmengen selbsternannter (Nazi-)Jäger, die die freien Gedanken allzu gerne mit verbalem Pulver und Blei ›erschießen‹ würden.

Überhaupt wirkt dieses häufig bemühte WIR-Gefühl zunehmend albern auf mich. Persönlich habe ich eher die Lebensart eines Franzosen und die Mentalität eines Kosaken, während mir manch andere Kultur fremd ist und mir das heutige Deutschland immer fremder wird. Vor nur zehn, zwölf Jahren, als es dieses maßlose Pikiertsein noch nicht gab, sah das noch anders aus.

Deswegen möchte ich dieses Fremde weder beleidigen noch beseitigen. Im Gegenteil, ich würde mehr Anstand und Freundlichkeit im gegenseitigen Umgang bevorzugen, anstatt mir ständig abstrakte Begriffe anzuhören, die mittlerweile nach Belieben interpretiert werden - und damit andere verunglimpfen können - bspw. als angebliche Nazis oder Rassisten. Auch dieses übermäßige Bemühen von Begriffen wie Hass und Hetze nervt langsam nur noch. Meist werden damit nur andere Ansichten herabgewürdigt.

Nein, diese Art von WIR DEUTSCHE erinnert mich mehr und mehr an eine historische Epoche der Finsternis, während der auch ein Volk vom WIR redete. Deutschlands Mehr-Engagement in der Welt ist geprägt von Oberlehrerhaftigkeit gegen Alle. Da ist man die Speerspitze gegen Russland, der Embargovorantreiber, der Einmischer in die Griechenland-Wahl ... Dieses WIR ist unheimlich.

Kein Wunder, dass die Verschwörungstheoretiker Hochkunjunktur haben und immer wieder die Frage auftaucht, ob Deutschland überhaupt souverän ist. Denn die Bundesregierung erweckt den Eindruck einer US-Verwaltungsfiliale. Der Gerede vom Austritt Griechenlands aus dem Euro, das man von der Bundesregierung neuerdings vernimmt, hat bereits eine erste negative Auswirkung auf Europa: Der Euro hat an Wert verloren, während dadurch natürlich der Dollarkurs gestiegen ist. Wie geht es weiter? Griechen raus aus der EU, Türken und Araber rein?

Wann wird das deutsche WIR endgültig den Anspruch des ›Retters‹ für sich beanspruchen? Wann soll die Welt am deutschen ›Multisonstwas-Wesen‹ genesen müssen? Zwei Drittel der Franzosen finden jedenfalls schon jetzt zu viel Deutschland in Europa und wünschen sich mehr Zurückhaltung.

Da kommt dieses ominöse ›Inlands-WIR‹ gerade recht. Es wird im Rahmen jeder Festrede und jeden Events über Gebühr herausgehoben. PEGIDA stört da nur.

Man meint es doch nur gut ...

Vor dem Krieg im Donbass stellten sich orthodoxe Geistliche zwischen die verhärteten Fronten der pro-europäischen und pro-russischen Kräfte. Doch nun, inmitten des blutigen Kampfes, lindern sie die Not der Menschen.

Das russisch-orthodoxe Kloster in Chervonopartisansk im Süden des Gebiets Lugansk ist zu einer Anlaufstelle für zahlreichen Menschen geworden, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind: Arme, Rentner, Behinderte. Der Abt des Klosters organisiert mit seinen Brüdern nicht nur Lebensmittel und andere wichtige Güter, sondern bereitet auch warme Mahlzeiten zu - unter schwierigen Bedingungen. Unterstützt wird der Abt nicht von deutschen oder europäischen ›Wohlmeinenden‹, sondern von der ›Bewegung Novorossia‹ des dank der Medien besonders verpönten Obersten Igor Strelkov.

Zum Vergleich: Das Spendenaufkommen des Deutschen Roten Kreuzes hat sich im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr nahezu halbiert. Der ›Wohlmeinende‹, so könnte man meinen (kleines Wortspiel), ist nur ›wohlmeinend‹ in der Verbreitung seiner Ideologien und Phrasen. Aber wenn es um tatsächliche Hilfe geht ... macht man wohl lieber das Licht aus - nicht nur am Kölner Dom. Man meint es halt gut. Mehr nicht.

Das finstere Abendland

Während der Kölner Domprobst die Umgebung verfinstert, sieht Kurien-Erzbischof Gänswein in der Ausbreitung des Islam eine Gefahr für Europa: SIEHE HIER.

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