Sonntag, 21. Dezember 2014

Die Büchse der Pandora

Ist ja irre - Folge 2.838.282

Als ich vor mehr als einem Jahr schrieb, die uneingeschränkte Normalisierung und Enttabuisierung diverser Praktiken der sexuellen Befriedigung würden die Büchse der Pandora öffnen und sogar völlig widernatürliche Formen der Sexualität legitimieren helfen, widerfuhr mir umfangreiche Kritik. Im jüngsten TV-Talk bei Maybrit Illner sagte indes ein Gast mit akademisch-psychologischer Ausbildung in etwa das Gleiche: Pädophil und zoophil veranlagte Menschen würden dank der Enttabuisierung anderer zuvor verpönter Sexualpraktiken nicht mehr länger einsehen können, dass ihre Präferenzen widernatürlich, ja schädlich sind, und dass sie im Fall der Praktizierung juristisch sanktioniert werden müssen.

Die ›Themenwoche Toleranz‹ des ÖR-Fernsehens warb hingegen um Verständnis für Alles. Selbst für Zoophilie. Der Vertreter einer Gruppe bekennender Zoophiler durfte im Hörfunk seine Ideologie verbreiten. Sinngemäß wiedergegeben: »Es ist nichts als Doppelmoral, Tiere zwar zu essen, aber die Sexualität zwischen Mensch und Tier zu ächten.« Und: »Es kann ja nicht schlimm sein, mit einem geliebten Wesen zusammen sein zu wollen.« Generell ist für diesen Menschen Lebewesen gleich Lebewesen. In der Natur, so der Toleranzallwissende, treibt man es auch gattungsübergreifend. Ja klar. Als ob ein Löwe es je mit einem Zebra getrieben hätte!

Eine der Auswirkungen dieses Irrsinns: Mit ›moralischer‹ Unterstützung der Hyperliberalen entwürdigen zoophil veranlagte Kreise mittlerweile die tatsächlichen Tierschützer, indem sie diesen absprechen, Tiere artgerecht schützen zu wollen. Sie unterstellen den Tierschützern Intoleranz gegenüber Zoophilen - was natürlich gleichbedeutend mit ›Nazi‹ ist, da jede Ausdrucksform der Intoleranz zwangsläufig ›Nazi‹ sein muss. Abartiger geht es wohl kaum noch. Oder doch: In Dänemark gibt es bereits ein ›Tierbordell‹.

Der Hörfunksender ›youfm‹ des Hessischen Rundfunks ließ im Rahmen der Themenwoche einen Zoophilen zu Wort kommen (man kann gern nach der entsprechenden Internetseite suchen und dort nachlesen). Dieser beklagte sich darüber, dass die Öffentlichkeit einfach nicht wahrnehmen wolle, wie sehr es doch ein Ausdruck der Liebe sei, sich mit seinem ›geliebten tierischen Gefährten‹ zu paaren. Im Kommentarbereich lässt umgehend ein Mensch die Leserschaft an seinen Neigungen teilhaben und schwärmt von einem Sex-Abenteuer mit einem Pferd. Überhaupt wird die gesamte Diskussion von Zoophilen dominiert. Als Totschlagsargumente findet man: Liebe, Natur, Normalität.

Mehr und mehr werden die Begriffe ›Liebe‹ und ›Toleranz‹ auch zur Rechtfertigung des Abartigen genutzt. Selbst des straf- und ordnungsrechtlich relevanten. Die Paarung mit einem Affen ist für diese Leute normal, die Ablehnung eines solchen Handelns ist hingegen unnormal und intolerant - und daher ›Nazi‹. Gut, alles klar. Für mich wird es jedenfalls immer mehr nachvollziehbar, dass es in östlichen Kulturkreisen zahlreiche Menschen gibt, die solche ›Freiheiten‹ und ›Werte‹ notfalls unter Zuhilfenahme einer Kalashnikov von sich und ihren Kindern fernhalten wollen (keine Aufforderung zur Nachahmung).

Übrigens gibt es auch Menschen, die sich für straffreien Inzest zwischen Geschwistern engagieren. Eine der Begründungen: Da Inzest nur bei vaginalem Verkehr als solcher gilt, werden durch die Strafverfolgung heterosexuelle Menschen diskriminiert. Egal. Zuletzt ein Versprechen:

Dieser Beitrag, meine lieben Leserinnen und Leser, war jetzt meinerseits wirklich das allerletzte unappetitliche Thema in diesem Jahr!

Donbass-News

Gegenwärtig startet in Russland der 10. humanitäre Hilfskonvoi in den Donbass. Diesmal sind es 170 Lastwagen mit 1.400 Tonnen Fracht. Darunter befinden sich auch 470 Tonnen Präsente für die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel. Die übrige Last umfasst Nahrungsmittel, Medikamente, Baumaterial und Elektroausstattungen.

Auch zivilgesellschaftliche Einrichtungen und die russische Wirtschaft wollen den Menschen im Donbass den Jahreswechsel erträglich gestalten und liefern, was ihnen möglich ist. Hier also ein Video, dass die gefüllten Regale in einem ›Magazin‹ in Lugansk zeigt:

KLICK

In Russland und anderen orthodoxen Ländern feiert man übrigens das Weihnachtsfest gemäß des Julianischen Kalenders erst am 7. Januar. Geschenke gibt es allerdings bereits zum Jahreswechsel.

Auch das Internationale Rote Kreuz hat zwischenzeitlich einen Hilfskonvoi in den Donbass geschickt, mit knapp 20 Tonnen an Hilfsgütern. Der Konvoi des Oligarchen Achmetov hängt meines Wissens noch immer vor der Frontlinie fest.

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